Bereit zum nächsten Road-Trip

Gestern habe ich versucht nur einen halben Tag auf Arbeit zu verbringen, damit ich noch etwas mehr Vorbereitungszeit für mich und die anstehenden Rundreise habe, zumal Olli und Sascha gegen frühen Abend eintreffen sollten. Leider hat sich das Ganze dann doch bis gegen 14 Uhr hingezogen, da es doch das eine oder andere Wichtige noch zu besprechen oder übergeben galt. Als weiterer Punkt hatte sich in der Planung noch ergeben, dass ich am letzten Wochenende nochmal drei Tage komplett umplanen musste, da die geplanten Routen durchs Hochland noch gesperrt waren. Und da wir ja normalerweise jeden Tag in einem anderen Hotel auf unserer Route verbringen wollten, war dies durchaus ein Problem. Nun denn, so wurden die Abende noch einmal lang, um die Planung zu vollenden, letztendlich habe ich es aber doch noch rechtzeitig fertig bekommen.

Wenn ich an die Rundreise durch Großbritannien im Jahre 2009 zurück denke, habe ich mir hier gut 2 Monate Zeit genommen, um alles detailliert auszuplanen. Diesmal habe ich irgendwie die Zeit nicht gefunden, um beruflich wie privat alles in diesem Zeitraum zu planen, zumal ich ja gut 2 Wochen vorab noch in Singapur unterwegs war. Nun denn.

Wie schon gesagt, sind Sascha und Olli gestern gegen 18 Uhr bei mir eingetroffen und nach kurzem frisch machen sind wir als Abendessen in Freising zum mongolischen Grill gefahren. Wir waren schon länger nicht mehr dort gewesen, aber es hatte noch immer die gleiche gute Qualität wie immer. Ansonsten verlief der gestrige Abend dann recht kurz und gegen Mitternacht sind alle soweit schlafen gegangen.

Heute Morgen hatten wir ja noch ausreichend Zeit und Olli saß schon recht zeitig und fertig reise-bereit da, und wartete „wie immer“ darauf, dass Sascha und ich endlich mal aufstehen. Unser Flug sollte ja erst gegen 13 Uhr starten, somit hatten wir ja also doch noch etwas Zeit und konnten ausgiebig mit Brötchen und Ei frühstücken. Kurz nach 10 Uhr haben wir uns dann auf den Weg zum Flughafen gemacht, wobei ich diesmal einen Parkplatz im Parkhaus vorab reserviert hatte, um hier flexibler agieren zu können. Nachdem wir unseren Schalter von Icelandair gefunden hatten und nach einer gefühlten Stunde endlich eingecheckt haben (das Personal hatte wirklich alle Ruhe weg), haben wir es uns im Abflugbereich bequem gemacht, nur um als erste Nachricht zu erfahren, dass unser Flug 45 min Verspätung haben wird. Also haben sich Olli und Sascha schon gleich erst einmal ein erstes Urlaubs-Flughafenbier gegönnt, während ich letzte Grüße via WhatsApp verschickt habe. Auch habe ich dort einen alten Arbeitskollegen von Ventum getroffen, der von der „alten Riege“ noch übrig geblieben war. Dieser war dort mit Kumpels auf dem Weg gen Amsterdam, zu einem Junggesellen-abschied.

Als sich dann langsam die Zeit zum Boarding näherte, kam ein schwereres Unwetter auf und der Flughafen wurde bis auf weiteres für gut 90min geschlossen. Bedeutete letztendlich, dass wir nach Ende des Gewitters also erst nach 17 Uhr von München weggekommen sind. So gesehen eigentlich kein Problem, da wir ja Urlaub hatten, andererseits schon, denn wir hatten ja einen Zeitplan und dazu gehörte auch die Übernahme eines Mietwagen am Flughafen, mir dem wir dann zu unserem ersten Hotel in der Nähe von Reykjavik fahren wollten. Diese Mietwagengesellschaften haben allerdings nicht alle rund um die Uhr besetzte Büros, als habe ich kurz vor Abflug noch dort angerufen und über unsere Verspätung informiert. Man teilte uns mit, dass man bis 19 Uhr Ortszeit warten würde, sonst müssten wir das Auto am nächsten Tag im Büro von Reykjavik in Empfang nehmen. Nun mal sehen, denn eine Taxifahrt vom Flughafen nach Reykjavik kostete rund 90 Euro.

Der Pilot hat aber gut Gas gegeben und somit ein klein wenig der verlorenen Zeit wieder aufgeholt. Wir landeten 18;55 Uhr und ich befürchtete schon das Schlimmste. Also gehörte ich diesmal zu einer der „Idioten“, die bereits im Flieger, während alle anderen „Idioten“ schon im Gang stehen und warten das die Türen aufgehen, das Telefon zückte und direkt wieder anrief, dass wir gelandet waren. Man versicherte uns, dass man noch da ist und auf uns warte. Super, ein Problem weniger! Der Flughafen selbst ist recht klein und überschaubar und somit hatten wir auch recht schnell unsere Taschen und Koffer aufgenommen. Der Typ von der Mietwagengesellschaft stand in der Ankunftshalle bereits mit einem Schild und brachte uns nach kurzer Begrüßung zum Mietwagen-Parkplatz, wo wir alle Formalitäten abwickelten. Man versuchte und noch weitere Versicherungen, wie eine Reifen- und Glas-Versicherung sowie eine Sandsturm-Versicherung aufzuschwatzen, aber da ich wieder mal alles mit meiner Kreditkarte bezahlt hatte, waren hier ja alle Versicherungen mit enthalten und wir konnten uns die Zusatzkosten von gut 200 Euro für diese Versicherungen sparen. Übrigens, wer jetzt denke „Sandsturm-Versicherung“ in Island, dem sei gesagt, dass dies gar nicht so unwahrscheinlich ist, vor allem auf der südlichen Strecke von Höfn nach Vik. Dazu aber später mehr, wenn wir in dieser Region sind. Das Auto kurz durchgecheckt und auf Schäden geprüft, aber bis auf 2-3 Kratzer, die bereits aufgeführt waren, war unser Hyundai Tucson mit gerade mal 7.000 km Laufleistung noch wie neu und in Top-Zustand.

Gut 30 min später waren wir dann auch schon in Hafnarfjördur und dort im Hotel Viking, welches direkt am Hafen lag. Hier hatten wir für die erste Nacht ein kleines Cottache, welches komplett auf Holz gebaut war und wirklcih recht gemütlich war. Das Internet war zwar etwas schwach, da aber bei mir und bei Olli die normalen Telefon-Datenraten mit im europäischen Ausland gültig waren und Island ja zu Europa zählte, war dies erste einmal kein Problem. Später würden wir uns dann noch um eine lokale Sim-Karte kümmern, wie ich vorab bei meinen Recherchen schon herausgesucht hatte.

Da nun ja doch etwas Zeit vergangen war und wir seit 11 Uhr Münchener Zeit am Flughafen verbracht hatten, war da ein kleines Loch im Bauch, welche wir trotz der späten Stunde noch stopfen wollten. Also machten wir uns nochmal auf, ein kleines Restaurant oder Lokal zu suchen. Hier soweit nördlich auf der Nordhalbkugel war ja fast Mitternachtssonne und somit war hier noch strahlender Sonnenschein, wie sonst in Deutschland vielleicht gegen 15 Uhr. TripAdvisor half uns auch diesmal gut weiter und empfahl uns ein Steakhaus nur gut 10 min Fußweg vom Hotel entfernt. Am Hotel selbst war zwar auch gleich ein Restaurant gewesen, welches ebenfalls über sehr gute Bewertungen verfügte, aber wir wollten noch 2-3 Schritte gehen. Das Steakhaus war ebenfalls sehr rustikal mit viel Holz gebaut und lag direkt am Wasser. Wir haben alle unterschiedliche Gerichte bestellt und ich mir hier als Besonderheit (auch wenn ich mir damit sicherlich einige Buh- und Pfui-Rufe einfangen werde) habe mir ein Wal-Steak bestellt, welches von Zwergwalen (Minkwhale) stammte. Dieses bestellte ich auf Empfehlung der Bedienung nur in „rare“ bzw. „medium rare“, da es sonst zu trocken werden würde. Und ich kann Euch sagen, es hat wirklich hervorragend geschmeckt und eben mal ganz anders als normales Steak vom Rind, Krokodil oder Kanguru und auch gar nicht wie Fisch. Dazu gab es ein lokales Bier, welches hier nur wenig Alkohol enthält, aber das war egal. Das was wir schnell merkten war, dass man Essen-gehen in Island mit viel Geld bezahlen musste. Es war zwar nicht übermäßig teuer und für ein Steakhaus auch eigentlich angemessen, aber immer noch etwas teurer als in Deutschland.

Zurück im Hotel sind wir recht schnell schlafen gegangen, denn inklusive der Zeitverschiebung um 2 Stunden nach hinten, war es für uns ein langer Tag gewesen und für die innere Uhr bereits nach 2 Uhr nachts. Die Sonne schien übrigens immer noch wunderbar draußen.

…Bilder folgen noch…