Tag 3 – Alle Wege führen nach Rom

Ich hatte gestern Abend noch kurz vor dem Schlafengehen einfach meine Matratze komplett um 180° gedreht, so dass nun das Fußende oben war. Hier hatte ich das Gefühl, dass es nicht so durchgelegen war und die Nacht schlief es sich auch schon bedeutend angenehmer. Selbst die anderen Gäste machten nicht schon so zeitig Lärm, oder spielten Reise nach Jerusalem mit Ihren Stühlen. Kurz nach 8 Uhr klingelte wieder der Wecker, auch wenn man hier und da durch den leichten Straßenverkehr der selbst mit Blick gen Innenhof durch das offene Fenster drang, zuvor nur mehr in einem leichten Dämmerschalf war. Also runter zum Frühstücksraum, der heute schon mehr gefüllt war als den Tag zuvor. Vom Angebot her gab es das Gleiche wie schon die Tage zuvor und auch das leicht störende, laute Klappern der benutzten Teller und Tassen, welche direkt 2 Meter neben unserem Tisch an der Bar wieder aufbereitet wurden, war zu hören. 

Danach kurz auf das Zimmer zurück um uns frisch und abreisefertig zu machen, kurz ausgecheckt und dann wieder mit Sack und Pack zur Haltestelle. Hier standen wieder einige Leute mehr herum als die letzten Tage und als der Bus wenige Minuten später ankam, war er schon wieder so gerammelte voll, wie gestern Abend. Und heute hatten wir jeder noch einen Trolly mit dabei. Nun, es funktionierte gerade so und wir stopften uns einfach irgendwie noch mit rein und überlebten die 7 Haltestellen bis zum Bahnhof. Dort fanden wir recht einfach unseren Zug nach Rom, der in ca. 30 Minuten starten sollte.

So, als kleines Fazit zu Florenz und Pisa: Es lohnt sich bei beiden Städten in meinen Augen nicht, die geführten Stadtrundfahrten mit dem Hop-on Hop-of Bussen zu machen, denn beide Städte sind klein genug, um diese bequem zu Fuß zu durchqueren. Hier kann man sich das Geld sparen und sich lieber vorab etwas in die verschiedenen Bereiche einlesen, oder auf Tipps von anderen Besuchern dieser Städte achten. Florenz ist historisch gesehen ein eindrucksvolle Stadt, die allerdings auch jede Menge Touristen anzieht. Dies macht es manchmal etwas anstrengend, bei der Masse an Touristen, die Stadt in Ruhe zu erkunden. Pisa ist da schon bedeutend angenehmer, wenn auch als Studentenstadt recht gut besucht, aber mehr von jüngerem Publikum. Beide Städte sind sehr sauber, zumindest war das unser Eindruck in den Innenstädten, allerdings auch von verschiedensten Straßenhändlern mit teils gefälschten Waren, wie auch diversen zwielichtigen Gestalten und Taschendieben. Die Stadtbusse lohnen sich durchaus als Transportmittel, hier sollte man aber vorab seine Tickets kaufen, sowie ebenfalls auf Taschendiebe achten, denn die Busse können teilweise wirklich sehr voll sein und somit die eine oder andere Haltestelle auslassen. Abschließend als Zwischenwertung, gefiel uns Pisa am Besten.

Eine Bildergallerie mit nur den Fotos von Florenz und Pisa richte ich die nächsten Tage noch ein.

Da wir noch etwas Zeit am Bahnhof hatten, begaben wir uns bis fast an das Ende des Bahnsteiges, denn unsere Reservierung besagt, dass in Wagen 11 unsere Sitzplätze seine. Die Züge sehen hier recht “futuristisch” aus, machen aber allgemein eine sauberen und ordentlichen Eindruck. Wir hatten aus Kostengründen (sicherlich übertrieben das so zu sagen) und wegen der kurzen Reisezeit von nur gut einer Stunde uns für die 2. Klasse “Extra Cheap” entschieden, die nur 24 Euro kostete. Ich entschied mich, die Einfahrt mal zu filmen:

Der Zug selbst war trotzdem recht modern und als wir unsere reservierten Plätze in der extra billigen 2. Klasse einnahmen, trauten wir unseren Augen kaum. Wir hatten hier wie in Deutschland gewohnt eher einen offenen Wagen mit den typischen, roten Kunstledersitzen erwartet. Aber nein, wir hatten eine 4’er-Gruppe mit Tisch und Steckdosen für elektronische Geräte und kurze Zeit später schob wie im Flugzeug eine “Stewardess” einen kleinen Wagen durch die Reihen und bot Kaffee (für nur 1,50 Euro) und Sandwiches an. Und das in der 2. Klasse. Wir wollen gar nicht genau wissen, was man dann für die 86 Euro für das 1. KLasse-Ticket erhält. Eine Massage inkuĺusive? 😉 Hier kann sich die Deutsche Bahn eindeutig noch was abschauen, preislich wie auch vom Service. Nun denn, Sascha schlief wie üblich (klar, zu Essen gab es ja gerade nicht) und ich beschäftigte mich schon mal ein wenig mit dem Blog, da ich ja nun eine gute Stunde Zeit hatte.

Um 13:35 Uhr fuhren wir in Rom Termini, dem Hauptbahnhof von Rom ein und stellten sogleich die bedeutend größere Menge an wartenden Zugreisenden auf dem Bahnhof fest, denn es war voll und laut.

Rom Termini

Wir hatten diesmal ein Hotel gleich neben dem Hauptbahnhof für unseren Aufenthalt ausgesucht, welches bei verschiedenen Plattformen trotz der sonst oft schlechteren Bahnhofhotels, eine ganz gute Bewertung seiner Gäste erhalten hatte. Zudem ist dies für uns sehr verkehrsgünstig gelegen und da wir ja auch wieder mit dem Zug nach Neapel weiter wollen, sparen wir uns hier eine lange Tour quer durch die Stadt, wie z.B. in Florenz. Zudem zahlen wir hier mit knapp 400,- Euro für die drei Tage den höchsten Hotelpreis auf dieser Reise und in Rom ist es, ähnlich wie New York, extrem schwer ein gutes, akzeptables Hotel zu einem vernünftigen Preis zu finden, da nun mal „jeder“ nach Rom will. Gut, wir sind also direkt zu unserem Hotel, welches nur zwei Querstraßen weiter lag und haben eingecheckt. Hier kurz ein paar Bilder:

Hotel Marconi - HaupteingangHotel Haupteingang
Hotel Marconi - RückseiteHotel Zimmeraussicht
Hotel Marconi - Rückseite 2Hotel Aussicht

Aber nun nicht erschrecken, nur wegen der Bilder! Das Hotel ist wieder ein 3-Sterne Landeskategorie und wir sind mit der Austattung, der Zimmergröße, dem Service und der Sauberkeit zufrieden, was wir von Florenz nicht so zu 100% sagen konnten. Hier haben wir wenigsten wieder eine Dusche (in der Wanne) und allgemein ein größeres Bad bzw. Zimmer. Der Ausblick in den Hinterhof stört uns nicht weiter, so haben wir wenigstens des Nachts Ruhe von der doch etwas stärker belebten Straßenseite.

Während Sascha erst einmal das Bett begutachtete, (er war von seinem sporadischen Schlaf im Zug so müde, dass er erst nochmal 2h Schlaf nachholen musste) schrieb ich den Blog der letzten Tage weiter und lud Bilder und Videos hoch, was hier schon bedeutend stabiler funktionierte, wenn auch nicht wirklich schnell, aber ok. Gegen späten Nachmittag begaben wir uns dann noch auf eine kleine Runde durch die nahe gelegene Umgebung und besuchten kurz das Kolloseum, allerdings nur von außen. Morgen wollen wir eine größere Geschichtstour durch Rom unternehmen, weswegen ich hier auch noch keine weiteren Bilder von der heutigen kurzen Tour einstellen werde.

HotelstraßeWir kehrten dann kurz bei einem italienischen Restaurant gleich um die Ecke ein und aßen jeweils ein Nudelgericht, (Sascha Penne mit Lachs, ich Spaghetti mit Thunfisch) waren aber beide von der geringen Größe des Gerichtes enttäuscht. Übrigens ist das schon das zweite italienische Restaurant hier, wo ich Spaghetti gegessen habe und ich keinen Löffel dazu bekommen habe. Wer mir also zukünftig in Deutschland erzählen will, Spaghetti äße man mit Löffel, wegen Knigge und so, pah! der soll mal nach Italien kommen! 😉

Danach noch kurz einen Cappuccino und einen Eisbecher (ja, endlich Eisbecher! die gab es in Florenz und Pisa ja nicht) in einer kleinen Bar wenige Häuser weiter und dann zurück zum Hotel, wo wir uns den Film „Batman – The Dark Knight“ auf italienisch im Fernsehen ansahen und ich nebenher den Blog weiter bearbeitete.

Inzwischen ist es Mitternacht durch, der Fernseher aus und auch wenn aus Sascha seinem Smartphone noch Musik tönt, schläft er schon wieder un schnarcht dabei leicht. Nun denn, morgen berichte ich weiter…