Die Nacht war recht kurz, denn wir saßen am Abend noch mit Marco bei einem Weizen zusammen und haben bis fast 1 Uhr noch geschwatzt. Am späten Nachmittag haben Sascha und Ich uns zum Oktoberfest begeben, so wie geplant und sind eine Runde über die kompletten Wiesn gelaufen, die aus Saschas Sicht extrem voll war, aus meiner Sicht eher leicht gefüllt. Als Zelt haben wir uns das von Löwenbräu entschieden, in dem wir eine größere Runde drehten, mehr um Fotos zu machen, denn Sascha war es zu voll, laut und stickig. Daraufhin das Nachmittag war, war das Zelt, trotz gefühlter Überfüllung noch gut begehbar und man bekam recht leicht noch einen freien Platz an irgendwelchen Tischen. Für Außenstehende wirkte es aber eben gerammelte voll. Wir suchten uns also im Freisitz einen Platz und bestellten uns jeder was zu trinken, Sascha ein „großes Bier“ (er bekam sofort die Info das es nur groß gäbe) und ich mir ein Radler, da ich ja mit dem Auto rein gefahren war und bei meiner Firma parkte. Wir hielten uns ca. 2h dort auf und so langsam wurde es richtig voll, so dass sich selbst an den Seiteneingängen Trauben bildeten, die auf Einlass hofften. Auf dem Rückweg nach Hause, holten wir uns noch eine Kleinigkeit beim Thai in Freising und tankte gleich das Auto noch voll, so dass ich dies nicht erst am 03. machen muss, wenn wir landen und gleich weiter wollen. Nun denn, die Nacht war wie gesagt recht kurz.
Gegen kurz vor 6 Uhr klingelte schon wieder der Wecker und man hatte allgemein recht schlecht geschlafen. Marco hatte schon ein paar Tage eine leicht verschleppte Mittelohrentzündung und dadurch leichte Ohrenschmerzen, Sascha hatte bis kurz vor um 5 Uhr noch zwei Filme gesehen und ich wollte einfach den Wecker nicht verpassen. 🙂 Etwa halb 7 (6:30 Uhr) fuhr Marco uns dann zum Terminal 2, wo wir nur auf Check-in Automaten stießen, für das Gepäck, so wie auch die Bordkarten. Sicher eigentlich kein Problem, aber man konnte hier und da schon leichte Unsicherheit bei manchen Passagieren erkennen, die sich eher die klassische Variante mit einer freundlichen Dame hinter einem Schalter erhofft hatten. Nun, so spart Lufthansa halt auch etwas Geld beim Personal. Der Flugablauf selbst war absolut reibungslos und dauerte auch nur gut eine Stunde, bis wir mit unserem halb-vollen Flieger schon wieder in Florenz landeten. Dort kurz unser eines Gepäckstück aufgenommen (ja wir hatten nur 1 Gepäckstück, obwohl wir nicht mal das gebraucht hätten, denn wir waren beide nur mit einem kleinen Reisetrolly unterwegs, der gemäß Flugbestimmungen als Handgepäck durchgegangen wäre) und weiter zum Airport Shuttle in die Innenstadt. Die Fahrkarte kostete 6,- Euro pro Person, also schon wieder 1 Euro teurer als auf den meisten Informationsseiten im Internet stand. Es gibt auch noch die Möglichkeit den Stadtbus für 1,20 Euro zu nehmen, der irgendwo auf der Bundesstraße gegenüber hält, aber Haltestellen sind hier allgemein nicht so wirklich gut als solche zu erkennen, wie wir heute im Laufe des Tages feststellen konnten.
Am Hauptbahnhof war Endstation und wir begaben uns mit den Trollies in Richtung Altstadt, da wir ja noch Zeit hatten, bis wir in Hotel einchecken konnten. Zuerst wollten wir außerdem ein kleines Frühstück einnehmen und auch wenn das weltweit bekannte Restaurant „Zur goldenen Möwe“ direkt am Bahnhof groß mit seinem Firmenlogo warb, zogen wir lieber ein richtiges italienisches Frühstück dem einfachen Fastfood vor. Nur wenige hundert Meter weiter kamen wir auf einen größeren Platz mit einem Obelisken in der Mitte, mehreren 4-5 Sterne Hotels ringsherum und auch einigen kleineren Cafés. Da ich gern in der angenehmen, 25° warmen Sonne sitzen wollte, wählten wir (eigentlich Sascha, da er befürchtete es gäbe sonst kein anderes mehr) ein kleineres Straßencafé aus. Hier genossen wir dann bei einem guten Cappuccino und einem Vanillepudding-Blätterteig-Croissant für 12 Euro ein typisch italienisches Frühstück und zogen bei dem Preis-Leistungs-Verhältnis enttäuscht nach ca 40 Minuten wieder von dannen. Wir entschlossen uns nun doch schon in Richtung Hotel zu bewegen, allerdings zu Fuß, denn das Wetter war ja angenehm warm. Auch wenn es nun knapp 3 Kilometer Fußweg waren, so entschieden wir uns für eine Route entlang der Ufer des Arno, so das wir neben der vielen, alten Kultur auch etwas Natur genießen konnten.
Leider stellte sich der Arno nicht wirklich als „sauberer“ Fluss heraus, aber ok, wir wollten ja nicht darin schwimmen. So liefen wir die recht schmalen Fuß-/Radwege am Arno entlang (ja, Fußgänger müssen sich hier mit Radfahrern den Weg teilen und das in beide Richtungen gleichzeitig, allerdings nicht wie in Deutschland gewohnt auf extra Spuren sondern so schmal, das selbst 2 Fußgänger nebeneinander schon Platzprobleme bekommen), unsere Trollies hinter uns her ziehend und so langsam wurde es in der Sonne schon wieder etwas zu warm, so dass wir in den Schatten auswichen. Nach einer guten Stunde waren wir am Hotel angekommen. Das Hotel Astor, für welches wir uns entschieden hatten, lag etwas abseits des Zentrums, also in einer etwas ruhigeren Gegend, allerdings mit Bushaltestelle fast vor der Tür. Unser Zimmer war noch nicht fertig, weswegen man uns mit einem Espresso auf der Terrasse, welche zum Innenhof zeigte, zwischen parkte und wir uns dort nochmal gut 20 Minuten vom absolvierten Fußmarsch erholten.
Das Hotel ist ein kleines 3-Sterne Hotel in einer Seitenstraße gelegen. Unser Zimmer zeigte ebenfalls zum Innenhof raus und hatte einen kleinen Balkon. Ansonsten war es reicht klein und einfach gehalten, ebenso wie das Bad mit der leicht gewöhnungsbedürftigen Dusche. Aber was soll’s, wir sind ja doch eigentlich nur zum Übernachten hier und nicht um Wellnessurlaub zu machen. 😉 Sascha wollte sich nur kurz etwas frisch machen, probierte aber zuerst das Bett aus. Wie wir beide feststellen konnten, waren die Matratzen extrem angenehm zum Liegen und so entschloss man sich stumm und einvernehmlich, mal kurz Siesta zu halten. Um 16 Uhr, etwas erholt von der kurzen Nacht, dem „Jetlag“ und unserem „Gewaltmarsch“ zum Hotel 😉 machten wir uns auf zur nächsten Haltestelle und fuhren mit dem Bus der Linie 22 wieder zum Hauptbahnhof, welcher als zentraler Ausgangspunkt für Touren in die Altstadt optimal geeignet ist. Fahrkarten bekommt man übrigens in jedem Zeitungs- und Tabakwarenladen, welche mit einem großen „T“ gekennzeichnet sind. Hier kostet ein Einzelticket für 90 Minuten Fahrzeit 1,20 Euro, wenn man es beim Busfahrer kauft, wie schon bei unserem Ausflug nach Venedig dieses Jahr festgestellt, 2,60 Euro. Es lohnt sich also durchaus, diese vorher zu kaufen.
Unsere erste Anlaufstelle war die alte Kathedrale, welche auf den meisten Motiven von Florenz zu sehen ist. Diese war recht einfach zu finden, denn man musste nur den Menschenmassen folgen, die ähnlich wie in Venedig zum Markusplatz, vom Bahnhof dorthin strömten.
Wir drehten eine kleinere Runde um die Kathedrale und zweigten hier und da noch mal in eine kleine Seitengasse ab, um dann letztendlich an der Basilika di Medici in eine der hier häufig vertretenen Pizzerien einzukehren. So langsam verschwanden auch die vielen Straßenhändler, die dem unbedarften Touristen vom Flummiball, über Hüte, Sonnenbrillen, Uhren, Bildern usw. verkaufen wollten.
Den Abschluss bildete dann noch der Besuch in einem Irish Pub, welches wir in einer der vielen kleinen Seitenstraßen entdeckt hatten, unter vielen anderen und vollen Bars und Kneipen. Hier gönnten wir uns natürlich ein Guinness bzw. Kilkenny und wanderten dann gemütlich zum Bahnhof und zu unserem Bus zum Hotel zurück.
Im Hotel versuchte ich dann den Blog noch zu schreiben, aber das tagsüber noch halbwegs akzeptable Internet brach dann gegen Mitternacht urplötzlich ein und man konnte kaum noch die Google Startseite laden. Also einfach pausiert, schlafen gelegt und auf später verschoben. Und wie Ihr jetzt sehen könnt, ist der Tag nun doch noch fertig beschrieben. Bis bald also.
Lars
2 comments for “Tag 1 – Aufbruch nach Florenz”