Tag 2 …die erste Rundtour im Parco Regionale dei Colli Euganei

Wir sind, so wie sich das für Urlauber gehört, gemütlich in den Tag gestartet. Der Erste war wie immer Olli, der ab 8 Uhr nicht mehr liegen konnte und sich daher schon mal mit ‘nem Kaffee auf die Terrasse in die Sonne gesetzt hat. Ich folgte dann gegen 9 Uhr und bereitete gleich unsere Frühstücksbrötchen frisch zu.

Backe, backe Brötchen…

Olli ließ sich nur für ein schnelles Foto kurz blicken, war ansonsten weiterhin Sonnenanbeter. Gegen 10 kam dann auch Sascha, noch immer total verschlafen, herunter und wir konnten die Brötchen in den Ofen schieben und gemütlich frühstücken. Nach dem Frühstück, während die anderen Beiden den Abwasch machten, lief ich ein wenig auf dem Gelände herum und knipste noch 2-3 Bilder vom Außenbereich des Hauses, die ich Euch, wie gestern versprochen, hier nun kurz präsentieren möchte:

linke Seite vom Grundstück
Blick von der Toreinfahrt
Haupthaus mit Terrasse und Eingang zur Küche
rechte Seite mit Garagenstellplätzen
Blick zum Pool mit Poolhaus und offenem Grillkamin
Blick vom Pool aus in Richtung Haupthaus (das kleinere Haus auf der rechten Seite gehört dem Hausmeister, der hier tagsüber immer rum wuselt und Rasen mäht, Hecken schneidet oder was auch immer macht)

Für heute war nur eine kleine Gewöhnungstour angesagt und so „sattelten“ wir unsere Räder, bauten das vorbereitete Equipment an und starteten bei strahlender Mittagssonne kurz vor 12 Uhr unseren ersten Ausflug. Wir hatten keine direkte Route herausgesucht und fuhren somit einfach immer der Nase nach, …oder besser gesagt meiner Karte. Ich nutze für solche Touren die „runtatic Mountain Bike“-App, die mir auch ohne Routenplanung eine gute Karte mit topografischer Ansicht bietet. Nach etwas Feldweg mussten wir allerdings recht schnell auf die asphaltierten Landstraßen ausweichen. Wir hatten eigentlich erwartet, dass es hier in diesem Naturpark, was er rein von der Landschaft eindeutig ist, mehr Rad- und Wanderwege existieren, aber wir haben auf dieser Tour nicht wirklich welche gefunden. Schon nach nur 3 km wählten wir eine kleinere Seitenstraße aus, um nicht immer mit so viel vorbeibrausendem Verkehr mitfahren zu müssen, was sich aber sehr schnell als steiler 11%‘er Serpentinen-Anstieg herausstellte. Verdammt! So war das nicht geplant gewesen. Durch meine „Top-Kondition“ fiel ich augenblicklich zurück und strampelte mit kleinster Übersetzung, schwitzend und mit pfeifenden Lungen sowie mit mindestens einem 180’er Puls den Aufstieg hoch, gab mir aber nicht die Blöße abzusteigen und zu schieben. Wer die Straße bei mir von Kirchdorf über Wippenhausen gen Freising kennt, der kennt die 9% Steigung dort durch den Wald. Ja genauso in der Art nur noch 2% steiler. Puh, geschafft, obwohl nur 89 Höhenmeter! Jetzt erst einmal ne 15!

…erstmal 15 Minuten Pause

Nach gut 8 Kilometern Rundweg, waren wir plötzlich wieder auf der kleinen Straße, die zu unserem Grundstück zurück führte, also navigierte ich uns einfach kurz vorher in einem großen Bogen wieder weg vom Haus und damit auch gen Nord-Osten vom Naturpark. Hier waren allerdings wieder vermehrt Land- und Nebenstraßen, aber asphaltiert und teilweise mit kurzen Fahrradstreifen an der Seite. Mit mehreren kleinen Zwischenstopps, zur Orientierung wo wir waren und welche Richtung wir einschlagen sollten, war es alles im allen eine gemütliche Landstraßentour mit durchschnittlich 25km/h. Als kleinen Sonderabschnitt hatten wir sogar gut 3 km auf einer Schnellstraße, die eigentlich für Fahrräder gesperrt war, aber Sascha war so im Elan und taub unterwegs, dass er einfach munter weiterradelte. Aber nicht so schlimm, die nächste Ausfahrt kam recht schnell und somit war es auf die gesamte Tour gesehen auch unser schnellster Abschnitt, denn es war ja auch eine „Schnellstraße“. 😉

Nach gut 3 Stunden und 34 Kilometern später, waren wir wieder zurück und Olli beeilte sich, um als Erster in den Pool springen zu können. Gestern Abend war es ihm ja dann doch zu kalt gewesen, denn auch wenn das Wasser an den Händen noch als „angenehm“ zu empfinden war, so war es am Abend bei vielleicht 12° Außentemperatur und ohne Sonne doch plötzlich „arschkalt“, aber heute bei 25° im Schatten dauerte es nicht lange, bis er freudig wie ein kleines Kind im Pool plantschte und immer wieder rein sprang. Ich hatte mir auf der Nasenspitze und den Unterarmen durch unsere kurze Tour und ohne Schutz einen leichten Sonnenbrand geholt, den man nun recht gut erkennen konnte und der auch jetzt erst richtig anfing zu „britzeln“. Also setzte ich mich anschließend lieber in den Schatten, während Olli sich auf der Sonnenliege von allen Seiten braun braten ließ (siehe Artikelbild). Etwas später spielte ich mit Sascha noch ne gute Stunde Tischtennis, bis die Sonne langsam ihre Kraft verlor und es so mit freiem Oberkörper langsam zu kalt wurde.

Tischtennisduell mit Sascha

Nachdem jeder von uns nochmal schnell unter die Dusche gesprungen war, machten wir uns gegen 19:30 Uhr auf den Weg in die „Innenstadt“, um dort heute mal eines der wenigen Restaurants zu testen. Gleich vorn bei uns an der Ecke war eine Pizzeria, wo heute eine Hochzeit gefeiert wurde. Weiter in der Stadt war dann unser angepeiltes Ziel, allerdings war es gerammelte voll und es gab keine freien Plätze mehr. Also liefen wir weiter, um mal zu schauen, ob wir noch etwas anderes finden konnten. Aber bis auf zwei Bars war da nichts mehr. Auf dem Marktplatz war noch ein „La Boutique del Gelato“ also ein kleiner Eisladen, der sogar noch offen hatte. Also holten Olli und ich uns noch zwei Kugeln eines wirklich sehr leckeren Eises. Allerdings störte es mich persönlich, dass ich irgendwie kein Wort so richtig verstand bzw. mich selbst verständlich äußern konnte. Auch wenn spanisch „so ähnlich“ ist wie italienisch, so war es doch anders. So wenigsten die wichtigsten Höflichkeiten und grammatikalischen Regeln sollte man können. Also ein neues Ziel, ein kleiner Schnellkurs italienisch.

Da nichts weiter war, machten wir uns wieder auf den Weg zurück, aber unser Zielrestaurant war noch immer so voll und es sah auch nicht so aus, als ob irgendwer der Gäste in nächster Zeit vorhatte, uns Platz zu machen. Nun denn, also machten wir uns zurück zu der kleinen Pizzeria gleich bei uns am Eck. Die Hochzeitsgäste waren inzwischen ausgeflogen und so waren nur sehr wenige Gäste noch da. Wir setzten uns in den Außenbereich, der noch komplett leer war, aber für drinnen war es heute Abend einfach zu warm. Kurze Zeit später kam ein Kellner raus und legte erst einmal Tischdecken und Gedeck auf, mit einem Gesicht, als ob es ihn „ankotzte“ dass nun doch noch Gäste draußen Platz nahmen. Wir bestellten uns eine Flasche Wein und jeder ne Pizza, die mit sehr knusprigem Boden und allgemein sehr lecker war. Nicht jede Pizza ist in Italien auch richtig lecker. So verblieben wir dann gemütlich schwatzend noch bis Mitternacht dort, mit einigen Grappa und einer weiteren Flasche Wein, bevor wir uns wieder auf den Heimweg machten.