Tag 1 …und los geht’s in den Sommer

Brrr. Nur 4° in Deutschland

Endlich!
Nachdem letzte Woche kurzzeitig mal über 30° waren, es aber diese Woche dann bis auf gut 4° wieder abgesunken ist und ich schon überlegt habe, wieder den Wintermantel und die Winterreifen fürs Auto rauszukramen, hatten wir heute Morgen strahlenden Sonnenschein, so als ob man da „oben“ wusste, dass wir heute unseren Urlaub antreten.

Sascha und Olli sind erst gestern Abend eingetroffen, da Sascha, so wie sich das für einen fleißigen Arbeitstätigen gehört, auch am Freitag nach Himmelfahrt noch mal arbeiten musste und keinen Brückentag machen konnte, wie diejenigen, die in der Schweiz arbeiten. 😉 So sind wir, nachdem wir mein Fahrrad und den Dachträger schnell auf Olli’s Auto geschraubt hatten, kurzerhand ins Portofino nach Freising gefahren, einem der besten italienischen Restaurants die ich bisher auf meinen vielen Reisen in fast jeden Winkel von Deutschland besuchen dufte. Dies war sozusagen schon mal ein kleiner Vorgeschmack auf den Urlaub. Danach sind wir weiter gen Neufahrn ins Kino, um uns den neuen Tom Cruise-Film „Edge of Tomorrow“ anzusehen. Ein doch ganz gut gemachter Science Fiction Film, mit der richtigen Mischung aus Action, Witz und gut aufgebauter Spannung, basierend auf dem Film „Und täglich grüßt das Murmeltier“. Im Kino war zwar vermutlich die Heizung ausgefallen, denn es herrschten so ca. Außentemperaturen, aber egal, der Film war gut. Nun gut. Wieder zu Hause um kurz vor Mitternacht, dachte allerdings noch keiner ans schlafen gehen und wir unterhielten und diskutierten bei einem Glase von meinem guten 1974’er Whisky über die verschiedensten Dinge, bis es knapp 2:30 Uhr und nun wirklich höchste Zeit für das Bett war.

Mautstation am Brennerpass

Heute Morgen dann, so ca. gegen 8:30 Uhr ging es dann in unseren ersten Urlaubstag, wie es sich gehört mit einem ordentlichen Frühstück, mit Brötchen, Eiern, Wurst, Käse oder auch Marmelade und Honig, sowie einem kräftigen Kaffee meiner Spezialmischung aus Indien und Honduras. Eilig hatten wir es nicht, schließlich war Urlaub. Draußen schien, wie der Titel es schon sagt, ein herrlicher Sonnenschein und man konnte es kaum glauben, das die Nacht zuvor nur 4° draußen waren. Gegen 10:30 Uhr machten wir uns dann auf den Weg gen Süden, im normalen Münchener Wochenend-Stau. Aber schon auf dem 99’er-Ring war die Bahn wieder frei und das bis kurz vor unserem Ziel hier in den Euganeischen Hügeln bei Abano. Mit 2-3 Zwischenstopps, für Kaffeepause und Kaffee wieder „loswerden“ war das eine der schnellsten Transits nach Italien, die ich bisher hatte. Selbst am Brenner war keine großer Stau, nur an unserer Maut-Abfahrt kurz nach Verano hatten wir etwas Aufenthalt, dass lag aber mehr an Olli’s kurzen Armen, die nur knapp bis zum Ticketautomaten reichten.

In unserer kleinen Ferienvilla angekommen (Fotos folgen noch), die ca. 3 km vor dem Punkt lag, als per GPS-Koordinaten vom Anbieter angegeben waren, rief ich Luisa, unsere Vermieterin, kurz an, damit man uns in das Grundstück ließ. Olli und Sascha hatte ich die ganze Zeit immer nur was von einem kleinen Bungalow erzählt, nicht aber, dass wir eigentlich ein schönes Ferienhaus hier hatten. Auch wussten Sie bei Antritt der Tour noch nicht so genau, wo es nun wirklich hin ging, nur nach Italien irgendwo bei Venedig. Umso besser war die „Überraschung“ über das Haus gelungen. Lisa führte uns rum, erklärte uns auf englisch die Anlage un dgrob die Umgebung, was ich später den Beiden kurz übersetzte. Die Anlage hatten wir für die komplette nächste Woche alleine für uns, da das Nachbarhaus, welches mit angebunden ist, die Woche nicht belegt ist. Das Haus selbst ist über zwei Etagen, hat nen großen Garten mit ’nem Volleyballbereich, nem kleinen Tennisplatz, ne Grill-Kamin-Ecke und einem großen Swimmingpool, sowie natürlich eine separate Toreinfahrt mit Code, so das Unbefugte nicht so einfach herein kommen können. Wir sind hier zwar in Italien in einer sehr schönen Gegend und die Leute sind recht nett und freundlich, aber man weiß ja nie.

…fast wie Kamikaze-Wandern

Wir hatten zwar schon eine „Erstausstattung“ an Lebensmitteln mitgenommen, aber benötigten zumindest noch etwas zu Trinken, denn auch wenn ich den Brita Wasserfilter mitgenommen hatte, empfahl man uns das Leitungswasser nur abgekocht zu trinken, also nicht einfach so wie man das in Deutschland machen kann. Um die Ecke die Straße runter, so ca. 300m weiter, sei eine kleine Einkaufsmöglichkeit, wo wir alles finden könnten und sie wäre einfach und schnell auch zu Fuß zu erreichen. Ok. Also machten wir uns, nachdem das Aute entleert und die Fahrräder runter gebaut waren, kurz auf den Weg dorthin, denn zu Abend benötigten wir auch noch eine Kleinigkeit.  Aber so „einfach“ war es dann doch nicht zu erreichen. Das erste Problem war, dass keine 300m weit entfernt war, sondern knapp über  1 km, aber diese Tico-Km kenne ich ja schon aus Mittelamerika. Das weitaus größere Manko war aber, dass es hier keinen Fußweg gab und gerade anscheinend Rushhour herrschte. Es hat mich sehr stark an die Beschreibungen von Hape Kerkeling erinnert, in seinem Buch oder Audibook „Ich bin dann mal weg“, wo er gut 150 km vor Santiago de Compostellá auf dem Jacobsweg mit seiner englischen Reisebegleiterin eine sehr stark befahrene Straße bei einem Industriegebiet als Weg nutzen muss und dabei Angst hatte, von den „wahnsinnigen“ Fahrern einfach über den Haufen gefahren zu werden, denn auch dort herrschte wohl gerade Rushhour. Er behalf sich, indem er schreiend und wild mit seinem Wanderstock fuchtelnd versuchte, sich auf diesen 15km die Autofaher vom Leib zu halten.

Gut, wir hatten keinen Stock dabei und auch noch etwas „grünen“ Platz als Streifen, aber für einfach mal zu Fuß einkaufen zu gehen, war das eindeutig nix. Wir hatten uns dann aber für den Rückweg eine Alternativroute ausgesucht, die zwar gut doppelt so weit war, aber wenigstens die Seitenstraßen nutzte. Endlich am Ziel angekommen, fanden wir neben einer Bar, einer Videothek, einem kleinen Spielcasino, zwei Pizzerien nebeneinander, einer kleinen Ambulance und Apotheke auch einen Supermarkt, in den wir dann kurz einkehrten. Hier versorgten wir uns neben Wasser, auch noch mit frischem Salat, noch duftenden frischen Tomaten und einigen anderen Utensilien, denn Olli hatte die Idee einen einfachen Salat als Abendbrot zu machen.

Aber wir erlebten kurz vor dem Betreten des Supermarktes noch eine weitere Kuriosität, die mir so noch nicht passiert war. Und zwar hat uns eine alte Oma über die Straße geholfen! Ja, Ihr habt richtig gelesen: nicht wir haben Ihr geholfen, sondern sie uns! Und zwar war hier ein Zebrastreifen, wie man ihn eben so kennt, der auf die andere Straßenseite führte, wo auch unser Ziel, der Supermarkt, lag. Also liefen wir dorthin, mussten aber kurz anhalten, da kein Auto irgendwelche Anstalten machte anzuhalten und uns die Straße überqueren zu lassen. Nachdem 3-4 Autos einfach so ohne zu bremsen vorbeigefahren waren, „zeterte“ uns plötzlich eine alte Frau auf italienisch von der Seite an, schnappte Sascha am Arm und zerrte ihn mit einer Hand „drohend“ zu den Autofahrern hebend, einfach auf die Straße. Wir folgten verdutzt. Auf der anderen Straßenseite erzählte sie noch kurz was, was wohl soviel bedeutete wie „Hier hält keiner an Zebrastreifen. Geht einfach, sonst steht ihr morgen noch.“ aber sie merkte, dass wir kein Italienisch verstanden, sagte das dann auch, was ich durch die Ähnlichkeit zur spanischen Sprache verstand und ging ihrer Wege. Nun ja, von Costa Rica kenne ich dass auch, dass einen die Autofahrer zur Not „überfahren“, selbst wenn sie einen auf der Straße sehen, aber das hätte ich von Italien nicht erwartet.

erstes „gesundes“ Abendmahl

Ok. Wieder zu Hause machte Olli sich an das zerpflügen des Salatkopfes, wobei er das gerade leckere Herz einfach in den Müll warf, da es angeblich bitter schmecken sollte, und ich schnitt derweil Tomaten, Paprika und Zwiebeln klein und mit einigen anderen Zutaten, sowie etwas kalt-gepressten Olivenöl und gutem Balsamicoessig war unser Salat ruck-zuck fertig. Dazu gab es einen fruchtigen Weißwein und nichts weiter. Sportlernahrung eben, denn wir sind ja für unsere Radtouren hier und nicht um uns dick und rund zu essen.

Olli beim Versuch zu Baden bei inzwischen 14°

Zu etwas späterer Stunde und nach dem zweiten Glas Wein, wollte Olli unbedingt den Swimmingpool noch ausprobieren und ließ sich nicht davon abbringen. Ich hatte am Nachmittag zwar meine Teilnahme schon mit angekündigt, aber inzwischen war es gut 21 Uhr und es wurde auch langsam kühl, was das Badeerlebnis bedeutend „abschreckender“ machte. Brrrr.  Weiter als bis zu den Waden, wie hier im Bild zu sehen, ist er dann doch nicht gekommen, denn es war wohl selbst für ihn dann zu kalt. Mal sehen wie das Wetter sich so die nächsten Tage entwickeln wird. Mit der Hand gefühlt, war es gar nicht „sooo kalt“, aber da ist es auch noch nicht an den Bauch geschwappt! 😉

Für morgen haben wir eine erste kleine Erkundungstour mit den Rädern geplant, allerdings noch nichts Bestimmtes. Es gibt aber eine Tour die einmal um den Naturpark der Euganeischen Hügel herum führt. Vielleicht fahren wir den mal ab, um uns einen ersten Überblick über die Umgebung zu verschaffen.

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