Mexiko, Meer, Regen und Flaschenpost

So. Unser Flug von Miami nach Cancun verlief diesmal bedeutend organisierter, obwohl wir wieder mit American Airlines geflogen sind. Anscheinend liegt das Organisations-Chaos doch eher am New Yorker Flughafen „La Guardia“. Zwar mussten wir wieder erst durch drei Sicherheitsüberprüfungen durch, bevor wir in den eigentlichen Sicherheitscheck kamen, aber das waren wir ja in den USA schon gewohnt. Der Flug selbst hatte dann allerdings über eine Stunde verspäteten Abflug, da es irgendwelche technischen Probleme mit dem Flugzeug gab, wofür man sich mehrfach entschuldigte. Aber wir sind gut angekommen und der Pilot hat dann auch noch extra Gas gegeben.

Ich kann so einen „Star Alliance North America Airpass“ übrigens sehr empfehlen, für alle Reisenden nach Nordamerika, da man hier nur über ein internationales Hinflugticket nach Amerika verfügen muss und dann mit diesem Pass bis zu 10 Flüge innerhalb Nordamerikas absolvieren kann. Diese können innerhalb von 24 Stunden gebucht werden und müssen nicht schon Wochen vorher festgelegt sein. Somit ist man sehr flexibel, was die Reisen von A nach B betrifft, solange man in Nordamerika bleibt!

Gut, zurück zu Mexiko. Hier angekommen, gingen wir durch die Gangway zur Einwanderungshalle, welche völlig verstopft war und schon einen „lustigen“ Rückstau auf der Rolltreppe bildete. Deswegen lustig, da es sich bereits am Fuß der Rolltreppe staute, was man aber von oben am Anfang der Rolltreppe nicht einsehen konnte und wer einmal versucht hat, auf einer fahrenden Rolltreppe unten einem Hindernis auszuweichen, der weiß was ich meine. Hier in der Halle warteten wir weit über eine Stunde, bis wir am Schalter waren und innerhalb 45 Sekunden abgefertigt waren. Das letzte Mal hier, hat es nicht ganz 10 Minuten gedauert, bis Marco und ich hier durch waren. Nachdem wir dann unser Gepäck hatten, was verhältnismäßig schnell ging, suchten wir Advantage Cars auf, eine einheimische Autovermietung und mieteten uns das kleinste Auto, in welchem ich jemals gesessen habe. (Selbst ein Fiat Panda ist da größer!) Es war ein Hyundai Atos, ohne Servolenkung und ohne Radio, aber MIT Klimaanlage (die die Hälfte der verfügbaren PS frisst, sobald man sie einschaltet). Aber egal, es fährt und ist immer noch bedeutend günstiger für uns, als zweimal ein Taxi nach und von Playa del Carmen zu benutzen. Auf dem Weg zur Autobahn, erinnerte ich mich erst einmal wieder, wie schwer es war, ein Fahrzeug ohne Servolenkung um die Kurve zu bewegen. Ach und die „plötzlich“ auftauchenden Topas weckten alte Erinnerungen, dass man da nicht mit 20 km/h drüber brettern kann!

In Playa fanden wir unser Hotel recht schnell und einfach, da ich den Straßenplan noch grob im Kopf hatte und wusste, wie diese hier verlaufen. Das Hotel (Luna Sol) liegt an der 4. Strasse, zwischen der 15. und 20. Avenida und ist ein kleines, familiengeführtes Hotel mit „without Inclusive“-Service. Bedeutet, dass es hier weder Restaurant, noch Bar gab. Aber einen großen Pool im Innenhof und dort auch eine Gemeinschaftsküche mit Herd, Toaster und Microwelle. In unserem Zimmer hatten wir einen Kühlschrank, für Lebensmittel und Getränke. Wir machten uns gleich den ersten Abend nochmal auf, eine Kleinigkeit für das Frühstück einzukaufen und anschließend die 5. Avenida entlang zu spazieren, blieben aber recht schnell an der Fusion Bar hängen, dem Bar-Restaurant unseres Hotels im letzen Jahr. Dort suchten wir uns einen kleinen Tisch direkt am Strand und genossen unser Abendessen. Leider hatten sie gerade kein Dos-XX (Dos Equis) da, meine Lieblingsbiersorte hier.

Den nächsten Tag starteten wir gegen Mittag (wie die anderen Tage bisher auch) mit einem Frühstück und mussten dabei feststellen, dass die anderen Hotelgäste nicht wirklich ein Sauberkeitsgefühl zu haben scheinen, so wie sie die Küche hinterlassen hatten. Diese war richtig dreckig und somit leicht ekelig zu benutzen. Wir wuschen und das ab, was wir für unsere Frühstückseier brauchten und verzogen uns in unser Zimmer zurück. Wir haben zwar eine Terrasse, welche wir zuerst benutzten, leider waren wir dort aber das Frühstück für die vielen Mücken. Dori hat inzwischen in kürzester Zeit über 15 Mückenstiche an Fuß und Bein und somit beschlossen wir eben, drinnen zu speisen. Wir gingen den Tag dann erneut einkaufen und holten uns neben Toastbrot und ein wenig Wurst und Käse, was hier durchaus problematisch zu bekommen ist, auch zwei Plastikschüsseln, -teller und zwei Messer. Nicht um die mittlerweile gewohnte Campingatmosphäre aufrecht zu erhalten, sondern weil es für uns einfach sauberer war, als das Geschirr und Besteck hier in der Küche zu benutzen. Wir liefen noch einmal die komplette 5. Avenida entlang und ja, dass war es dann auch schon, was es hier so sonst noch zu sehen gibt. Abends saßen wir in einem kleinen Restaurant und ließen unsere Unterhaltung von einem Saxophonspieler übertönen, der direkt neben uns spielte, allerdings teilweise schöne Lieder.

Den nächsten Tag verbrachten wir fast komplett nur drinnen und später gegen Abend nochmal im Pool. Wir gingen erneut eine Kleinigkeit einkaufen, um uns so etwas wie kleine Fertiggerichte zu holen, welche wir dann auch als Abendessen zu uns nahmen. Jeden Tag ins Restaurant zu gehen ist schließlich zu teuer und nicht in unserem Budget.

Gestern war es recht zugezogen und es hatte in der Nacht auch etwas gewittert, was das Klima kühler und angenehmer machte. So beschlossen wir in Richtung Playacar zu gehen, welches in westlicher Richtung von Playa liegt. Dort war Dori 2007 schon einmal in einer Hotelanlage gewesen und dort gab es auch schöne Strände, die nicht ganz so überlaufen waren, zumindest wenn man sich westlich von der Ortschaft entfernte. Dies hatten wir vor und machten wir dann auch. Unterwegs trafen wir immer wieder auf kleine Strandbewohner, die ihr schweres Häuschen mit sich herum schleppten. An einer ruhigen Stelle (20°35’40.04″N 87° 5’53.06″W), wo so gut wie keine Touristen mehr waren und wo es auch recht ruhig war, schickten wir dann auch die uns mitgegebene Flaschenpost auf den Weg, die sich eigentlich schon in Québec in Richtung Meer auf den Weg hätte machen sollen, was allerdings nicht klappte. Das passende Video dazu, findet Ihr wie immer in meinem Reisekanal bei Youtube!

Heute haben wir wieder einmal einen Tag im Zimmer bzw. den Betten verbracht, da es draußen regnete und somit der Bewegungsradius ein wenig eingeschränkt ist. Wir waren dann gegen frühen Abend nur noch einen Kaffee trinken, abseits der vielen Touristen in der 5.Av., als gerade eine Regenpause war und ansonsten den Abend ebenfalls hier verbracht. Mal sehen was wir die nächsten Tage so unternehmen, denn es ist ja nur mehr eine einfache Woche bis zu unserer Rückkehr nach Deutschland.