Am frühen Abend des 04. Juni erreichten wir Ottawa, welche sich schon von Weitem mit einer Skyline den Besuchern präsentierte. Wir checkten im Idigo direkt im Stadtzentrum ein, welches ein recht angenehmes und zentral gelegenes , aber auch preiswertes Hotel in Ottawa ist. Ottawa ist ja die Hauptstadt von Kanada und liegt direkt auf der Grenze zu den Provinzen Ontario und Québec und hat gerade mal um die 800.000 Einwohner. Der Name „Ottawa“ stammt aus der Sprache der hier früher lebenden Ureinwohner der Algonkin und bedeutet soviel wie Händler. Da wir selbst noch nichts zu Abend gegessen hatten, wollten wir nun noch einen „Speisehändler“ aufsuchen, um unsere Mägen mit den Köstlichkeiten der Region füllen zu können. Wir fanden in der Innenstadt nach kurzem Fußmarsch auch eine kleine „Fressmeile“, wo wir ein Lokal nach unserem Geschmack fanden. Dabei tranken wir eine Flasche einheimischen Wein aus der Niagara Falls Region mit dem Namen „Reif Estate“ aus dem Jahre 2004. Sehr lecker! Auf dem Rückweg war es bereits Dunkel und von einer der Brücken über den Ottawa River hatte man eine gute Sicht auf den Regierungshügel, der einen alten, Schloss-ähnlichen Prunkbau beherbergte. Da auch gerade der Mond zu dieser Zeit so schön über der Stadt hing, machte ich gleich noch eine Aufnahme im Nachtmodus, von der gesamten Aussicht. Ist vielleicht etwas überbelichtet, aber egal.
Am nächsten Tag machten wir uns nach einem amerikanischen Frühstück (Toast, Joghurt, schlechtem Kaffee und dünnem Orangensaft) erneut auf in die Innenstadt, um diese etwas näher bei Tageslicht besichtigen zu können. Unser erstes Ziel war der Regierungsdistrikt, der richtig europäisch alt wirkte und zwischen verschiedenen modernen Hochhäusern über der Stadt thronte. Das Wetter meinte es gut mit uns, denn wir hatten den ganzen Tag schönen Sonnenschein. Hier mal wieder ein Panoramabild vom Regierungsviertel. Für eine Großaufnahme das Bild einfach anklicken!
Gegen Nachmittag fuhren wir dann weiter in das nah gelegene Montréal, welches Kanadas zweitgrößte Stadt ist. Wir nutzen diesmal die Highways, da uns der Weg über die Landstraßen zu langsam war. Über eine große Brücke erreichten wir schließlich Montréal. Wir quälten uns durch die Innenstadt, welche im Gegensatz zu Ottawa richtig eng und vollgestopft war und überall waren Einbahnstraßen. Die Häuser hatten ein Baustil wie die Vororte von Paris, mit kleinen Treppen zu einer höher gelegenen Eingangstür. Unser Hotel lag aber nicht direkt in der Downtown, sondern in einem Vorort nordöstlich von Montréal, mit dem Namen Longueuil. Die Skyline war am Horizont zu erkennen und wir waren somit der hektischen Atmosphäre der Stadt entronnen. Den Abend ließen wir ruhig ausklingen und machten uns am nächsten Tag auf in die Inner City. Dort wollten wir erstmal etwas Essen, da wir kein Frühstück im Hotel gebucht hatten. Aber dies war gar nicht so einfach, denn zuerst mussten wir ein Parkplatz für unser Auto finden. Das Parkhaus, welches wir nach langer Suche im Navi einprogrammiert hatten, gönnte man uns nicht, da kurz davor einfach die Straße neu gebaut wurde und so etwas wie Umleitungen gab es natürlich nicht. So suchten wir mehrere Runden durch die Inner City weiter und fanden schließlich im Convention Center einen Platz für uns. Nun hieß es einen Laden mit Speisen zu finden, aber anscheinend waren wir im Financial District von Montréal gelandet und hier gab es zwar eine Menge an Leuten, die im Victoria Park saßen und ihr mitgebrachtes Mittagessen mampften, aber nirgends Läden die Futter für den Rest verkauften. Etliche „Wüstenkilometer“ später, denn es war recht stickig und warm, fanden wir einen gemütlichen „Bagel“-Laden, in den wir uns begaben. Wir suchten uns einen Tisch und begutachteten die Speisekarte. Das Treiben im Laden war recht hektisch, so wie überall in der Stadt, und die „Kellnerin“ sah uns auch mehrfach an, ignorierte uns aber. Nach 20 Minuten begab ich mich dann einfach mal zum Tresen und erfuhr dort, dass man hier bestellen müsse und danach bekäme man das Essen an den Tisch geliefert. Gut, ok. So bestellte ich uns dort zwei Kaffee und jeweils ein Bagelfrühstück und ging wieder zum Tisch zurück. Etwa eine Stunde später, nachdem der dritte Gast, der inzwischen nach uns hier erschienen war, sein Essen bekam, entschieden wir uns zu gehen. Wir wollten nur unsere zwei kühlen Getränke bezahlen, die wir in der Zwischenzeit getrunken hatten und man fragte uns verwundert, warum wir unser Essen nicht auch bezahlen wollten. Auf die Information hin, dass wir bereits über eine Stunde darauf warteten, erinnerte man sich, dass man uns vergessen hatte und erließ uns mit einer Entschuldigung die Getränke. So marschierten wir hungrig weiter und einige enge und volle Strassen weiter, gingen wir letztendlich zu Burger King etwas essen. Zwar nicht unbedingt das, was wir uns vorgestellt hatten, aber wenigstens gab der Magen Ruhe, denn mittlerweile war es 14.30 Uhr und wie gesagt hatten wir noch kein Frühstück gehabt! Danach folgte noch ein kleiner Spaziergang durch die Einkaufsmeilen und zurück zum Auto, denn wir wollten noch weiter nach Québec.
Alles in Allem gefällt uns Beiden Montréal nicht, denn es ist laut, eng, total unübersichtlich, verwinkelt, schmutzig und voller Menschen. Wissen gar nicht, was die Menschen an Montréal so fasziniert, dass jeder unbedingt dorthin fahren möchte!? Wir haben auf jeden Fall einige faszinierte Menschen getroffen, die von Montréal geschwärmt haben, wie toll und schön dort alles sei. Ottawa bzw. Toronto gefallen uns da bedeutend besser, da sie eine gute Mischung zwischen alter und neuer Architektur in den Städten gefunden haben und trotz der Stadtgröße und ähnlicher Anzahl an Menschen, nicht so unübersichtlich und vollgestopft wirken. So machten wir uns gegen 17 Uhr auf den Weg in das etwa 300 Kilometer entfernte Québec, mussten uns dazu aber allerdings erst noch etwa eine Stunde durch den Berufsverkehr quälen, bis wir aus der Stadt heraus waren. Dabei fuhren wir an vielerlei seltsamen Plätzen vorbei, z.B. einem Sammelplatz für alte und ausgediente Achterbahnen. Diese sind auf dem Foto leider nur im Hintergrund zu erkennen, aber wenn man über die Brücke fährt, sieht dies schon seltsam aus.
Gegen Abend erreichten wir dann Québec fast an der Ostküste. Dazu aber morgen mehr.