Cancun, Merida und viele alte Maya-Tempel…

So, heute mal wieder ein kleines Update und der Bericht vom letzten Wochenende.

Wie „fast“ erwartet, kam von Seiten Avis bisher keine Reaktion auf meine Anfrage, aber lassen wir ihnen mal noch etwas Zeit. Samstag morgen nach kurzem Frühstück in der 5. Avenida auf dem Weg zum Auto, starteten wir dann doch erst gegen 10 Uhr in Richtung Cancun. Eigentlich wollten wir von Playa d.C. direkt auf die Autobahn, aber wir haben festgestellt, dass es hier in der Touristengegend um Playa, Tulum und Cancun absolut nicht erwünscht ist, individuell zu reisen. Sowas wie Beschilderung findet man hier nicht und selbst wenn man endlich irgendwie aus der Stadt rausgefunden hat und man sich einbildet, auf einer Art Schnellzubringer zum Expressway (Autobahn) zu sein, ist man dann dort, weiß aber noch nicht ganz, in welcher Richtung man unterwegs ist, außer man hat zufällig nen Kompass für die Himmelsrichtung dabei. Deshalb kurvten wir anfangs recht zielsicher erstmal durch eine neu gebaute Siedlung für Einheimische, die allerdings dann in einer Sackgasse endete und wir doch wieder Richtung Playa zurück mussten. Auf der Autopista (Autobahn, spanisch) fuhren wir dann Richtung Cancun, da rechter Hand das Meer zu sehen war und fuhren die nächstmögliche Gelegenheit wieder runter, da wir ja nach Merida wollten. Das Ergebnis war nur, dass wir wieder in einer kleinen Siedlung von Einheimischen landeten, mit einem recht ‚geländigen‘ Weg als Strasse. Also wieder umgedreht und an einem kleinen Laden (Tienda) nachgefragt. „Einfach nur hier die Strasse lang bis zur Brücke, davor rechts und dort stände ein Schild.“ Mmh. Strasse, ok. Brücke, ok. Rechts, ok. Schild, no!?! Nach zweimal wenden entschlossen wir uns dann doch über Cancun zu fahren. Kurz davor wollten wir auf den Strandboulevard abbiegen und am Meer langfahren, Pustekuchen! 15.000 Abfahrten ohne Schilder, mitten in Industriegebieten und eine davon wird es wohl gewesen sein. Cancun selbst soll ja angeblich eine schöne Stadt sein. Wir haben nichts entdecken können, was die befürworten könnte und waren froh, in diesem Gewimmel von Menschen und 5-spurigen Strassen wieder entkommen zu können. Gut, eigentlich hatten die Strassen nur 2-3 Spuren pro Richtung, aber es existieren keine Linien und wenn ein Auto meint, es passt noch dazwischen, dann sind mal plötzlich 5 Spuren vorhanden. Geht schon irgendwie ist die These. Da war es einfacher in Afghanistan rumzufahren!

Endlich auf der Autopista Richtung Cancun angekommen, ging es viele, viele, viele, viele eintönige Kilometer nur geradeaus! War recht eintönig und es fuhren auch nicht sehr viele

Autos mit uns nach Merida. Irgendwo zwischen Cancun und Merida war dann eine Polizeistation, die pauschal Fahrzeuge herauszog und kontrollierte. Allerding nicht wie man das von Deutschland kennt, es sah eher wie ein Checkpoint in Afghanistan aus, mit schwer bewaffneten Polizisten und Fahrzeugen. Aber wir hatten Glück und wurden jedesmal durchgewunken. An der kurz darauf folgenen Mautstation durften wir für die Nutzung der Autopista ganze 280 Peso berappen, was gut 20 Euro waren. Zum Vergleich: in Costa Rica haben wir 100 Colones gezahlt, was etwa 19ct entspricht.  In Chichen Itza angekommen, was auf der Strecke nach Merida lag, mussten wir feststellen, das hier schon geschlossen war, obwohl überall groß bis 22 Uhr ausgeschrieben war, mit Lichterfest und Feuerwerk etc.. Nichts, nada! Schade. Also weiter nach Merida. Wir hatten inzwischen beschlossen, aufgrund des großen Umweges über Cancun und den damit verbundenen Zeitverlust, in Merida zu übernachten und in einem kleinen Reiseführer von Dumont, den ich mir für die Reise ausgeliehen hatte, fand ich eine Hotelempfehlung für Merida und ich rief dort einfach mal an, um nach einem freien Zimmer für eine Nacht zu fragen. War kein Problem und man erwartete uns. Gegen 19 Uhr trafen wir dann endlich in Merida ein und suchten unser Hotel. Die Strassen waren hier nur zweispurig, wobei auf der rechten, oder auch linken Spur fast immer jemand stand oder parkte und wieder mal wahnsinnig viele Menschen in der Innenstadt unterwegs waren. Nachdem wir das Hotel gefunden und unsere Sachen kurz verstaut hatten, machten wir uns wieder auf den Weg für eine kleine Mahlzeit und fragten uns ernsthaft, wie es dieses Hotel in eine Reiseführer als Empfehlung geschafft hatte, denn länger als einen Tag hätte man es dort ausgehalten! Aber so sind Reiseführer nunmal und wer 2006 mit auf den Kapverdischen Inseln war und sich an das kleine, halb-zerfallene Dorf gleich neben uns am Meer erinnern kann, welches in einem Reiseführer für dort als kleines, idyllisches Fischerdorf an einem ruhigen, weisen Sandstrand gelegen beschrieben wird, der weiß in etwa, wie unser Hotel (Hotel Trinidad *** [wo auch immer die Sterne herkamen!?]) ausgesehen hat. Gut, dafür hat uns die Übernachtung nur knapp über 20 Euro gekostet, inklusive Frühstück, aber… ach egal, nicht meckern. In der Innenstadt war eine Menge los und man wurde wieder von allen Seiten angesprochen, wie toll und preiswert doch die Sachen hier in genau diesem typisch-mexicanischen Laden, oder wie lecker die Speisen in dem Restaurant dort wären. Auf dem Marktplatz, nennen wir es mal so, waren auch eine Menge Leute, vor allem englisch sprechende Touristen, denn in Merida wurde „Fiesta Mexicana“ gefeiert, eine 200-Jahr-Feier der Stadt, mit Stiertreiben, vielen Schaustellern und sicherlich auch Taschendieben! 😉 Auf jeden Fall für meinen persönlichen Geschmack wieder zuviel. Ansonsten hatte Merida 2-3 alte, spanische Kirchen zu bieten, von denen ich aber nur Fotos in der Dunkelheit habe. Sonst die Strassen waren wie viele andere Centroamericanische Stadtstrassen, eng, voller Menschen und mit kleineren, flachen Gebäuden rechts und links gesäumt. Die Nacht haben wir beide schlecht geschlafen, da ein seltsamer, chemischer Geruch in der Luft im Zimmer hing und das, wo wir uns noch nicht mal trauten, die Klimaanlage anzuschalten, so verkeimt sah diese aus. Auch auf eine Dusche verzichteten wir sicherheitshalber, da das Wasser, trotz langer Vorlaufzeit, einfach seine Farbe von braun in durchsichtig nicht ändern wollte.

Am nächsten Morgen noch schnell ein „American Breakfast“ eingenommen, welches sich niemlas Frühstück schipfen  dürfte, da es wie bei uns im Hotel in Playa nur aus zwei Scheiben Toast und etwas Marmelade besteht. Naja, war inklusive. Wir machten uns also zeitig genug aus der Stadt raus und stellten fest, dass hier die  Beschilderung schon bedeutend besser war, denn wir wollten nach Uxmal (‚Utschmahl‘), etws südlich von Merida fahren. Zwischendurch doch mit kurzen Zwischenstop zum nach dem Weg an einer schwierigen Weggabelung fragen und dann weiter. Dort angekommen, waren zum Glück nicht viele Touristen, wie in Chichen Itza, aber da es anscheinend mehr besucht wird, war der Eintrittspreis entsprechend. Fast 10 Euro pro Person! Diese alte Stadt war sehr groß und noch recht gut erhalten und die Luft stand wie in einem Gewächshaus. Aber nichts desto trotz beschlossen wir die Pyramide zu erklimmen, was sich bei den steilen und zum Teil hohen Stufen, für so manchen als garnicht so einfach herausstellte. Von hier oben hatte man einen sehr guten Überblick über diese alte Mayastadt, die gut sechs Quadratkilometer groß gewesen war. Auf dem Tempel des Magiers, den wir dann, zum Teil mit anderen Besuchern (hauptsächlich Mexicanern, da diese sonntags kostenlos reinkommen) bestiegen hatten, sah man sogar einen „hässlichen“ modernen Tempel aus dem Urwald herausragen, der den Gott der Touristen und des Geldes gewidmet war. Auf der Pyramide, stand gerade einer der Magier und versuchte seinem Volk zu erklären, dass am 21.12.2012 die Welt enden würde. Allerdings hörte ihm keiner wirklich zu!   🙁

Danach ging es weiter nach Kabáh, ebenfalls einer alten Mayastadt, welche gut 40km von Uxmal entfernt war. Hier waren gleich gar keine Touristen mehr und der Eintritt kostete auch bloß noch 37 Peso. Die Einwohner dieser alten Stadt, waren hauptsächlich Iguane (Leguane) sowie Fledermäuse und Vögel. Diese Stätte war schon bedeutend mehr zerfallen, allerdings nicht so groß und weitläufig, aber trotz allem gut gepflegt, für die wenigen Besucher. Die verschiedenen Götter und Heiligen der Maya, waren als einzelne Figuren zu sehen, wie auf dem folgenden Bild zu sehen, allerdings hielt es so mancher…

…“Gott“ nicht sehr lange in der Sonne aus und suchte sich schnell ein schattiges Plätzchen zum „trocknen“. In diesen schmalen Durchgängen, konnte man sogar das Phänomen von tropfenden Wasser feststellen, welches durch die aus Kalkstein gebauten Steintempel sickerte, wo auch immer es herkam bei der Wärme. Danach ging unsere Tour weiter auf einer schmalen Landstrasse (eher eine Art Feldstrasse) entlang, in Richtung der Ruinen von Sayil, Xlapak, Labná und Chacmultún.

Gerade letzteres war für Touristen sehr schwer zu finden und wir sind selbst erst an dem unscheinbaren „Loch“ im Gebüsch an der Strasse vorbeigefahren, das die Zufahrt darstellte. [Wenn ich es schaffe und die Internetverbindung passt, lade ich noch einige Videos dazu hoch.] Aber bei der Beschilderung hier, welche ab-und-zu kaum noch zu lesen war, war es manchmal sogar schwierig, den weiteren Wegverlauf zu erkennen. In Chacmultún selbst, schaute man uns seltsam an und hielt uns vermutlich für „locos Gringos“ (verrückte US-Touristen) die sich verirrt hatten. Auch hier kostete es nur 37 Peso staatliche Eintrittsgebühr und ich musste mich in ein Besucherbuch eintragen, als Nachweis, dass hier niemand die Eintrittsgelder unterschlug. Dort konnte ich erkennen, das zuletzt im Mai ein Nichtmexicaner diese Stätte besucht hatte und der letzte Besucher selbst vor drei Tager hier war. Also endlich mal etwas zu sehen, was sonst so gut wie kein Tourist zu sehen bekam. Die Tempelanlage hier war ähnlich Uxmal auch sehr weitläufig und lag mitten im Dschungel und ich entdeckte hier sogar die oft für Mexico typischen Kakteen, welche sonst eher in der Ebene der ‚Sierra Madré‘ in Zentralmexico anzutreffen ist. Die Anlage selbst bestand aus zum Teil recht stark zerfallenen Tempelanlagen, welche Mitten im Dschungel und „noch“ nicht ausgegraben waren. Am Horizont war auf einem Berg ein weiterer hoher Tempel zu sehen und ich überredete Marco, die „200m“ bis dorthin zu gehen. Nach gut 15 Minuten waren wir da und mussten nur noch den kleinen Berg erklimmen, während wir gleichzeitig gegen die Moskitos kämpften. Oben angekommen sah man bis auf viel Grün unter sich nicht sehr viel und Marco fragte sich, wie verrückt die Maya waren, hier mitten auf nem Berg die Steine zu stapeln. Hier mal noch ein Bild von der Ausicht dort oben.

Auf der rechten oberen Seite ist etwas Rauch zu sehen. Dort stand unser Auto und dort war auch Eintrittspunks zu dieser Stätte. Wie gesagt, ca. 200m! 😉

Auf dem Rückweg fuhren wir dann weiter über Tekax, wie wieder mal kurzzeitig ein Schild fehlte, aber nach kurzen Halt in einem kleinen Dorf und in einem winzigen Lädchen nachgefragt, war es wieder ganz einfach, zu unserem nächsten Ziel zu kommen. Gleich noch zwei Flaschen kühlen Getränkes geholt (für nur 13 Peso, man machen die in Playa einen riesen Gewinn, denn da würden die locker 30 Peso kosten!) und weiter ging es. Einen weiteren Halt machten wir nicht mehr und wir befanden uns nun auch wieder auf einer größeren Strasse, welche sich quer durchs Land zog und eine feste Nummer hatte (wie in Deutschland die Bundesstrassen). Gegen 19.45 Uhr waren wir dann wieder in Playa d.C. und hatten das Wochenende knapp 1000 Kilometer hinter uns gebracht!

Hier auch nochmal kurz die Routendatei von Google Earth, falls ihr das Programm auf Eurem Rechner installiert habt: Wochenendtour_1_in_Mexico (einfach auspacken und Doppelklick auf die GoogleEarth-Datei *.kmz)

Gut, das soll es erstmal gewesen sein. Die Rückgabe des Fahrzeuges war übrigens auch problemlos. Kurz vorher nochmal vollgetankt, was hier auch recht preiswert ist, da wir für insgesamt ca. 65 Liter gerademal 35 Euro bezahlt haben und zurück gegeben. Wir wurden sogar von Avis auch wieder zu unserem Hotel gebracht.

Wir werden übrigens die Schule nicht wechseln, da ich der Meinung bin, dass wir nicht wegen der Schule hier sind, sondern wegen dem Unterricht und an dem ist nichts auszusetzen, da er interessant ist und Spaß macht. Außerdem wäre es Quatsch, jetzt für diese kurze Zeit noch zu wechseln zumal es dasd Lernssysdtem sicherlich durcheinander bringen würde. Heute hat sich auch etwas wegen unserer Anreise ergeben. Der Fahrer meinte zwar, etwa 2 Stunden auf uns gewartet zu haben, aber dann hat er entweder keinerlei Schild bei sich gehabt, oder war in der halben-dreiviertel Stunde, in der wir dort waren, gerade mal nicht da, denn was sollte uns freiwillig dazu bewegen, einen vorher bezahlten Transfer mit einer teuren Taxifahrt oder einer erschlichenen Bustour zu tauschen!? Wir bekommen jetzt dafür den Rücktransfer kostenlos. Ist doch in Ordnung so.

In der Schule hatten wir heute natürlich viel zu berichten (natürlich auf spanisch), wo wir waren und was wir alles gesehen haben und was wir insgesamt dafür nur bezahlt haben, im Gegensatz zu den hier sonst für Touristen angebotenen Touren ab $90 aufwärts und pro Person! Aber ich muss jetzt noch ein paar Hausaufgaben machen, auch wenn gleich Mitternacht ist, denn was muss….

Lars

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