erste Impressionen vor Ort

Tja. Wie versprochen erstmal noch zwei/drei Fotos von den letzten Tagen, die ich eigentlich gestern schon einstellen wollte, aber auf Grund sehr umfangreicher Hausaufgaben nicht mehr dazu gekommen bin. Hier also erstmal nun ein Blick in unser „winziges“ Zimmer, was uns aber zum Schlafen völlig ausreicht:

Um kurz zu erwähnen, das Loch mit dem Regalsystem befindet sich direkt hinter der Tür, die im linken Bild ja offen steht. Das Bett, auf dem Marco liegt, passt genau quer ins Zimmer. Unten im größeren Aufenthaltsbereich, wo auch eine extra Küche ist (amerikanischer Wohnstil mit offener Küche) sitzen wir dann morgens zum Frühstück zusammen, bevor wir in die Schule gehen. Der Blick dabei, trotz dass wir in einer extra durch Sicherheitsdienst bewachten und durch eine Schranke und hohe Mauern abgesperrten Wohnsiedlung wohnen, erinnert eher an den, aus einem Gefängnis.

 Naja, aber die Wohnung ist sowieso eher nur zum Schlafen und Hausaufgaben erledigen gedacht und da die Hausaufgaben eh abends erledigt werden, wo es meist schon dunkel ist, ist der Blick auch egal. Morgens, wenn wir zur Schule laufen, die wie schon erwähnt etwa 20-25 Minuten zu Fuß von uns entfernt ist, ist es noch am klarsten und man hat einen Blick Richtung San Rosé und die Berge dahinter. Zwischendurch kommen wir an den verschiedensten Häusern und Gärten vorbei, wo man das eine oder ander „Haus“-Tier hier in freier Natur erspähen kann. Manchmal kann man es zwar nicht richtig zuordnen, aber gerade das Zweite möchte ich nicht unbedingt anfassen, da es recht groß ist und laut brummt.

Der Sittich auf dem ersten Bild ist zwar kein Ara, aber solch einer scheint hier sehr beliebt zu sein und auch unsere Nachbarn haben einen, der am Anfang so verrückte Laute von sich gegeben hat, das wir erst dachten, nebenan wohnt ein behindertes Kind, bis sich dann durch die immer gleichen Wiederholungen der selben Rufe, Sprüche und Melodien/Töne herausgestellt hat, dass es doch ein Ara ist, zumal er sogar auf deutsch „Hallo Ara“ sagen kann, neben vielen anderen spanischen Sätzen. Diese Vögel sind bedeutend besser als ein normaler Papagei, da sie sogar Handyklingeltöne sehr gut imintieren können. Heute auf dem Weg zur Schule, sind wir mal unten durch die Stadt und am InBioParque (sowas wie ein kleiner zoologische Garten) vorbei gelaufen und haben dabei einen Ara in einem Haus gehört, der das Lachen seiner Besitzerin so nachgemacht hat, dass man wirklich dachte, das sei ein Mensch. Naja.

Der Lernstoff in der Schule wird immer komplexer, wobei wir (ich schließe Marco einfach mal mit ein) feststellen konnten, dass wir schon eine Menge gelernt haben und im Privatunterricht am Nachmittag kann man sich dadurch „endlich“ mal etwas besser ausdrücken und Sätze formulieren, was Anfang der Woche noch so nervend war, da man nicht wusste „wie“ man es seinem Gegenüber erklären kann bzw. ihm auf eine Frage umfassender als mit zwei Worten antworten kann. Ich persönlich finde es macht langsam richtig Spaß, da man ein gutes Vorankommen spürt. Unsere Lehrerin Ashelly konnten wir für nächste Woche wieder als unsere „maestra“ gewinnen, da sonst jede Woche rotiert wird, damit wir immer mal andere Lehrer bekommen. Mein Privatlehrer, Javier („Xchawiee“), befindet sich leider nächste Woche in Panama und kommt erst die Woche darauf wieder zurück in die Schule (escuela), so dass ich auf jeden Fall nen neuen Lehrer zugewiesen bekommen. Hoffentlich bekomme ich nicht Marco’s Lehrerin, da er immer leicht über sie schimpft, dass sie sooo viele Vokabeln von ihm gelernt haben möchte und „ultraschwere“ (muy dificil) Gesprächsthemen auswählt. Mal sehen. Ansonsten zerpflücken wir Sätze wie:

Los padres de mis hermanos son mis padres, pero no son los tuyos, ni los suyos, son mios y de mis hermanos son nuestros padres.

Übersetzt heist das soviel wie „Die Eltern meiner Brüder sind meine Eltern, nicht Deine und nicht Seine/Ihre, sondern meine und meiner Brüder ihre Eltern.“ Klingt etwas seltsam, aber der Satzbau ist hier eben anders als im deutschen und auch dem englischen, aber das ist ja bei vielen Sprachen so.

Gut auf dem Heimweg haben wir nochmal mit Dirk zusammen kurz Rast in der Taverne „Sibu“ gemacht, die sehr gutes, aber wirklich preiswertes Essen zubereitet und auf dem Rückweg wurde es dann schon wieder recht schnell dunkel. Da wir dann übrigens heute schon bei der Tierwelt waren, möchte ich Euch dieses Tier nicht vorenthalten. Es ist ein ganz normales, „liebes“ Tier, was keinem etwas tut, aber es wird riesig (fast 7cm lang):

Die leben hier überall und sind oft auch an den Häusern oder auf der Straße zu sehen und wenn sie mal tot rumliegen sollten, dann werden sie recht flink von den Mini-Microameisen (~1-2mm), die ebenfalls hier überall anzutreffen sind und sich auf alles Süße stürzen (also ALLES essbare in den Kühlschrank stellen), was in ihrer Reichweite ist. Sind leicht lästig, aber nicht weiter schlimm. Die ganz großen Ameisen (größer als deutsche Waldameisen) rennen bei uns in der Unterkunft nur draußen auf der Wäscheleine immer von rechts nach links, kommen aber nicht ins Haus selbst. Als ich jetzt gerade am Blog schreiben bin, kam die Bitte (der Hilferuf) von Steffi aus dem Nachbarzimmer, da sich tagsüber irgendein gefährliches Raubtier in ihr Zimmer geschlichen hat und sie jetzt nicht schlafen könne. Nachdem wir dieses „Raubtier“ gefangen haben, ohne  eigene Verluste zu haben und Steffi nun endlich in Ruhe schlafen kann, musste ich noch ein Foto für den Blog machen.

Ja, sieht schon gefährlich aus, dieses Daumengroße Raubtier und man sollte es nicht unterschätzen, denn es beisst einem mal ganz schnell den halben Arm ab, wenn man nicht aufpasst! 😉

Am Wochenende, also in ca. 7 Stunden müssen wir wieder raus, gehts auf die erste Dschungelexpedition und zwar in den Norden an die Grenze nach Nicaragua, ins Gebiet von Tortuguero. Zwischendurch übernachten wir in „Urwald-Lofts“ und machen geführte Tages- wie auch Nachttouren, unter anderem wollen wir eine Nacht an den Strand von Tortuguero, da dort zu dieser Zeit normalerweise die Riesenschildkröten nachts an Land kommen, um ihre Eier im Sand abzulegen. Am Montag geht es dann erst zurück nach San Rosé, da dies sowieso ein Feiertag hier ist und die Schule da geschlossen hat. Also werde ich Euch erst dann wieder mit einem sicherlich langen und fotoreichen Blog-Eintrag über unseren Aufenthalt hier informieren können.

Gut, dann seid schön gegrüßt und bis Montag,
Lars.

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