New York, New York

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In New York mussten wir erst einmal wieder durch die Einwanderungsbehörde, da man ja von außerhalb der Staten einreiste. Wir hatten leider das Pech, dass gerade eine Airbus A380 aus China angekommen zu sein schien, da vor uns um die halbe Million Chinesen darauf warteten, hereingelassen zu werden. Der größte Teil konnte aber kein Englisch, was das ausfüllen der Einreiseformulare sehr erschwerte und somit für alle anderen Wartenden stark verzögerte. Nach fast einer Stunde waren wir endlich dran und trafen auf einen so hoch motivierten Grenzbeamten, das wir bald selbst mit einschliefen. Diese Tortur überstanden, suchten wir erstmal unser Gepäck, welches inzwischen schon sonstwo lang gefahren war. Aber wir waren nicht die Einzigen aus Quebec auf Gepäcksuche. Alsdann fuhren wir zu unserem Hotel in Queens, auf Long Island gelegen, am gegenüberliegenden Ufer von Manhattan. Zur dieser Zeit fanden in New York die Tony Awards statt, eine ähnliche Preisverleihung wie der Oscar bzw. der in Deutschland bekannten Berlinale. Daher schossen die Preise in Manhattan selbst in die Höhe und wir mussten eben ausweichen, um unser Budget nicht zu sprengen. Der Stadtteil Queens, bzw. die Gegend wo unser Hotel stand, sah nicht gerade sehr einladend aus und man traf bzw. sah eine Menge Armut bzw. einfache Leute und wenn es Dunkel wurde, war einem nicht so wirklich ein Sicherheitsgefühl gegeben, wenn man durch die Strassen ging. Vielleicht lag das aber auch daran, dass wir abends selten so viele dunkelhäutige Menschen bei uns haben und daher diese Ungewohnheit uns mulmige Gefühle bereitete. Das Hotel, obwohl ein Best Western, lag eindeutig unter seinem Standard. Aber wir hatten ein Bett, ein Fenster zum rausgucken und eine Klimaanlage, denn hier
herrschten zurzeit um die 35°C und gefühlte 150% Luftfeuchtigkeit. Der Ausblick war gar nicht mal sooo schlecht, wenn auch ein weiteres hohes Hotel uns den geraden Blick auf die Stadt verwehrte und wir nur rechts bzw. links vorbei schauen konnten. Da wir noch nichts weiter gegessen hatten und das Hotel kein eigenes Restaurant besaß, machten wir uns auf den Weg etwas essbares zu finden. Sozusagen „um die Ecke“ fanden wir einen kleinen Chinesen (ja, auch mit kleinen Chinesen innen drin) und dort kauften wir uns etwas zum mitnehmen. Ich muss sagen, für einen Imbiss mit Lieferservice schmeckte das Essen fast besser, als so manches chinesisches Restaurant in Deutschland!! Die Portionen waren mehr als ausreichend und schmeckten richtig lecker!

Am nächsten Tag machten wir uns nach dem Aufstehen auf den Weg zum Frühstück, welches wieder einmal inklusive war. Nun, wir waren durch Québec ja Campingatmosphäre bereits gewöhnt, nur hatte man das Ganze hier soweit optimiert, dass die etwa 100 Gäste sich neun kleine Tischchen teilen mussten, mit jeweils 4 Stühlchen. Dazu kam, dass das „Restaurant“ (den Namen hat es nicht verdient) etwa die Größe unseres Hotelzimmers hatte. Nein, unser Zimmer war keine Suite, sondern hatte die Abmaße von ca. 16 Quadratmetern. Dazu kam, dass man hier wieder einmal kein Geschirr kannte, sondern nur Plastik und Styropor. Die Styroporteller hatten die Größe meiner Handfläche und ich habe nicht gerade riesige Hände. Es passte sozusagen gerade in Donut darauf. (ringförmige Berliner/Krapfen/Pfannkuchen je nachdem wie Ihr es nennt) Ok. Nach diesem leicht frustrierendem Frühstück, machten wir uns auf den Weg nach Manhattan. Zwei Blocks weiter war eine Subway-Station (New Yorker U-Bahn), wo wir uns erst einmal mit dem Bezahlsystem auseinander setzen mussten. Wir kauften uns eine Metro Card und luden diese mit $20 auf. So konnten wir immer schnell durch die Drehkreuze zu den Subways gehen und mussten nicht jedes Mal eine Einzelfahrt kaufen. Die Linie „F“ die hier fuhr, führte uns direkt zum Times Square, den wir gute 10 Minuten später erreichten und dort ausstiegen. Draußen herrschten wieder um die 35° und es rannten, neben den Schweißtropfen auf unserer Stirn, eine ganze Menge Meschen hier herum. Wir liefen den Times Square bis zur 8. Avenue und dann hoch zum gut 4 Quadratkilometer großen Central Park hoch. Hier gab es wenigstens etwas Schatten, denn die Sonne brannte derzeit senkrecht auf unsere Köpfe und so boten selbst die großen Hochhäuser keinen Schatten. Wir liefen zu den Baseballfeldern, schauten eine Weile zu und genossen den Ausblick und den Schatten hier. Als wir unseren Parkspaziergang an der 5. Avenue beendet hatten, hatten wir vielleicht gerade mal 15% vom Park abgelaufen, da dieser ja vier Kilometer lang und um die 800 Meter breit ist. Wir suchten uns die nächste Subway-Station und fuhren in Richtung City Hall. Von dort aus erreichten wir weitere wichtige Attraktionen für Touristen in New York. Zum einen durchläuft man das Szeneviertel „SoHo“, wo die Kunst- und Kulturszene von New York angesiedelt ist. Von dort aus in Richtung Nordost weiter, gelangt man zum Stadtteil „Little Italy“, der sich vor allem durch die italienischen Mafiakriege und Al Capone in den 30’er, 40’er Jahren einen Namen gemacht hat. Nun weiter in östliche Richtung schließt direkt das berühmte Chinatown an. Diese beiden Stadtteile waren aber, wie man auf den Bilder schon erkennen kann, richtig vollgestopft von Menschen, da viele kleine Händler ihre Stände auf der Straße bzw. den Fußwegen aufgebaut hatten, was somit zu leichten Stauverhältnissen führte. So richtig Besonderes konnten wir in Chinatown bzw. Little Italy nicht entdecken, was es in unseren Augen unbedingt sehenswert machte. Es gab halt viele kleine chinesische Läden mit Speisen oder eben verschiedenem elektronischem Krimskrams bzw. verschiedene Klamotten, so wie sie bei uns auf größeren Märkten auch zum Kauf angeboten werden.

Von der langen Rundreise durch Manhattan geschwächt, brauchten wir nun endlich etwas zu Essen, zumal schon wieder früher Abend war. Da wir aber keinen Appetit auf Chinesisch hatten, fuhren wir mit der nächsten Subway wieder in nördliche Richtung, zur Central Station an der Park Avenue. Hier liefen wir zuerst in die falsche Richtung, da irgendwie alles gleich aussieht, wenn man aus der U-Bahn kommt und standen plötzlich vor dem Empire State Building. Somit drehten wir um, liefen zurück und fanden dann einen Laden der uns zusagte. Außerdem konnte man von dort aus auch ein besseres Bild vom ganzen Empire State Building knipsen. Nach unserer Stärkung bei Italiener machten wir uns auf den Rückweg und bemerkten dabei, dass unsere Metro Card mit den $20 Guthaben schon fast aufgebraucht war. Eine Einzelfahrt kostet hier $2,25, egal ob mit dem Bus oder der Subway. Somit beschlossen wir für den nächsten Tag umzudenken und eine andere Strategie zu versuchen. Kurz vor unserem Hotel war ein kleiner Laden, in den wir schnell noch einmal einkehrten, um etwas für das Frühstück am nächsten Morgen zu kaufen, denn von dem Gedrängel an der Frühstücksbar hatten wir genug.

Am nächsten Morgen schliefen wir recht lang und machten uns nach einem Frühstück im Bett und dem nebenbei laufenden Animationsfilm „Battle for Earth“ erst gegen Mittag auf den Weg in die Downtown. An der Subway-Station fiel uns wieder ein, dass unser Guthaben der Metro Card fast aufgebraucht war. So entschlossen wir uns, eine sogenannte „Unlimited“ Metro Card zu kaufen, die einem erlaubte sieben Tage lang alle öffentlichen Verkehrsmittel von New York zu benutzen. Wir fuhren dann zielstrebig zur Brooklyn Bridge, da wir vor hatten, diese zu Fuß zu überqueren. Es hatte die Nacht etwas gewittert, weswegen es heute nicht so heiß wie gestern war, was das Laufen bedeutend angenehmer machte. Von hier aus hatte man einen wunderbaren Panoramablick auf Manhattan. Die Brücke ist knapp 800 meter lang und der Fuß- bzw. Radweg führte zentral in der Mitte der Brücke entlang. Wir hatten sogar unsere Flaschenpost mit den Grüßen wieder einmal mit, aber wo es uns in Quebec zu schade war, die Flasche in den angrenzenden Ozean zu werfen, hatten wir hier ebenfalls keine Gelegenheit dazu, da wir vermutlich nur eine Frontscheibe von irgendeinem armen, vorbeifahrenden Fahrzeug getroffen hätten. Weiterhin gibt es hier, genau wie in Canada, recht hohe Geldstrafen für das einfache Wegwerfen von Gegenständen. Und der möglicherweise beobachtende Policeofficer hätte uns bestimmt nicht geglaubt, dass wir „nur“ eine Flaschenpost von der Brücke geworfen hätten. Somit verschoben wir die Sache erneut auf später.

Auf der anderen Seite, in Manhattan, angekommen, wanden wir uns nach Süden ins Finanzzentrum von New York. Nach kurzer Suche hatten wir auch die wichtigste „Geld“-Strasse der Welt gefunden, die Wall Street. Hier suchten wir zuerst einmal wieder etwas zu Essen. -> Mmh. Nicht das Ihr jetzt denkt, dass wir die ganze Zeit nur am Essen sind. Nein. Aber solche langen Märsche sind schon anstrengend und machen hungrig, außerdem war es inzwischen halb fünf durch und von unserem „Muffin mit Kaffee“-Frühstück sind wir nicht sooo satt geworden, wie mancher vermutet hat! <- Da wir uns bei der Auswahl nicht wirklich gut entscheiden konnten, gingen wir diesmal zu Burger King, was eigentlich nur eine Ausnahme sein sollte. Dort war gerade Hochbetrieb, zumal sich auch hier eine lärmende Schulklasse zum Lunch aufhielt. Da aber durch die extrem kalt eingestellten Klimaanlagen in den Läden hier, der um die Ohren befindliche Schweiß sofort gefror, war der Lärm etwas gedämpft und somit erträglich. Wir bestellten uns jeweils ein Maxi-Menü, welches hier anders definiert ist, als bei uns in Deutschland. Vielleicht erinnert Ihr Euch, dass ich erwähnt hatte, das hier in Amerika alles etwas größer ist als bei uns. Gut, der Burger war etwa gleich groß zu unserem, der 1,5 Liter Becher für das Kaltgetränk allerdings nahm einem fast die Sicht beim Transport des Speisetabletts zum Tisch. Nach einer halben Stunde, mit vollem Magen und Erfrierungen an fast jedem Körperteil, machten wir uns wieder raus auf "die Strasse" und setzten unseren Weg in Richtung Süden zum Battery Park fort, von wo aus die Fähren zur Freiheitsstatue starteten. Wir kamen dabei an der New Yorker Börse vorbei, die schwer bewacht wurde und von jeglichem Fahrzeugverkehr durch große, schräg angebrachte Stahlplatten (ähnlich der ehemaligen US-Botschaft in Berlin) geschützt war. Einige Querstraßen weiter trafen wir dann auf Ground Zero, wo Anfang 2001 noch die Türme des World Trade Centers standen. Hier wurden immer noch fleißig die Reste der eingestürzten Türme beseitigt (siehe mein Youtube-Video) und auch das neue World Trade Center war schon recht hoch gewachsen. Gleich in der Nähe war hier auch der Battery Park, der unser eigentliches Ziel darstellte und ganz im Süden der Insel Manhattan lag. Wir kauften uns zwei Tickets für die Fähre, die kurze Zeit später auch schon in Richtung Liberty Island ablegte. Vom Wasser aus hatte man einen guten Überblick über die Skyline von Manhattan.

Auf Liberty Island, welches eigentlich ein ehemaliges, achteckig angeordnetes Militärfort der US-Army zum Ende des 19. Jahrhunderts war, tummelten sich weniger Touristen als von uns vermutet. Wir drehten eine gemütliche Runde einmal um die Insel, bis wir wieder vor der Freiheitsstatue standen. Sie wurde vom Franzosen Augustus Bartholdi entworfen und in Frankreich gebaut. Später, nach dem Transport per Schiff über den Atlantik, wurde sie als ein Geschenk des französischen Volkes an die Vereinigten Staaten überreicht und wurde 1886 in Manhattan auf Liberty Island eingeweiht. Sie stellt die römische Göttin Libertas dar, die die Freiheit symbolisiert und soll an die amerikanische Unabhängigkeitserklärung gegenüber den alten europäischen Kolonialmächten erinnern. Aufgrund der späten Stunde unserer Anreise, durften wir nicht mehr auf die Aussichtsplattform in der Krone der Statue. Die Insel selbst wird übrigens generell gegen 18 Uhr geschlossen. Man selbst hat aber keine feste Uhrzeit, wann man die Rückreise antreten muss. Theoretisch könnte man also dort übernachten, wenn man es schaffen würde, sich erfolgreich vor den Parkrangern zu verstecken. Da wir es nicht eilig hatten, warteten wir bis ein anderer Tourist vorbei kam (der vertrauenswürdig genug aussah und nicht gleich mit unserer Kamera die Beine in die Hand nahm) und fragten diesen, ob er von uns ein Foto mit der Skyline von New York im Hintergrund machen könnte. Wir nahmen eine der letzten Fähren zurück und machten uns auf den Rückweg zu unserem Hotel. Dabei mussten wir feststellen, dass wir mit unserer Unlimited Metro Card, plötzlich nicht mehr beide damit fahren konnten, weil das Display am Drehkreuz nach meinem durchlaufen meinte, dass diese Karte bereits hier benutzt wurde. Somit standen wir, durch Gitter getrennt, hilflos in einer Subway-Station herum. Die Idee, die alte Karte mit einem kleinen Betrag wieder aufzuladen, scheiterte an der Elektronik, da der Automat weder Bargeld noch Kreditkarten akzeptierte. Somit nutzte ich wieder den Ausgang und wir suchten uns eine andere Station. Dort das gleiche Spiel, kein Automat wollte unser Geld haben. Ja, was nun? Also wieder eine Station weiter gelaufen, bis wir endlich einen funktionierenden Automaten fanden und letztendlich in unserem Hotel ankamen.

Die Nacht gewitterte es erneut und den nächsten Tag, war die Skyline von unserem Hotelfenster aus nicht mehr zu sehen, da es, neben leichtem Nieselregen, stark nebelig war. Dies hielt uns aber nicht davon ab, noch einmal in die Downtown zu fahren. Eigentlich wollten wir noch auf das Empire State Building hoch, aber bei diesem Nebel lohnte es sich nicht, das Geld dafür auszugeben. Somit spazierten wir erneut den Times Square entlang und suchten uns (wie Ihr sicherlich schon vermutet) etwas zum Essen. Das Wetter war allerdings nicht wirklich schön für weitere Ausflüge, weswegen wir wieder zurück zum Hotel fuhren und dort alles für die Abreise am nächsten Mittag vorbereiteten.

Wir hatten uns überlegt, weitere größere Städte an der Ostküste der USA zu besichtigen. Da aber Washington, Boston bzw. Philadelphia nicht wirklich so viel zu bieten haben und Obama keine Zeit für uns in seinem Terminplan hatte, entschlossen wir uns nach Miami zu fliegen. Am Sonntag Mittag ging es somit dann los zum New Yorker Flughafen „La Guardia“ und von dort Richtung Florida. Mehr dazu morgen.

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