Die ersten Tage

Unser Fahrer Jorge (wird ‚Xchochee‘ ausgesprochen) kam pünktlich wie vereinbart gegen halb zwei zum Hotel und da wir gerade bei einer kleinen Mahlzeit saßen, haben wir ihn noch zum warten auf ein kleines kühles Getränk eingeladen. Danach fuhren wir Richtung Unterkunft, vorbei an einigen wichtigen Punkten, die Jorge uns schnell erklärte, wir aber durch die Geschwindigkeit des Autos und der vielen gleichaussehenden Straßen uns nicht alle merken konnten. Das Autofahren ist hier ganz anders als in Deutschland. Verkehrsregeln gibt es zwar, aber irgendwie interessieren die keinen. Das haben wir unter anderem auf unserer Fahrt vom Flughafen zum Hotel bemerkt, als dort auf der Hauptstrasse durch San Rose Richtung Santo Domingo (dort ist unsere Unterkunft) ein Schild mit einer 60 stand, aber wir auf der dreispurigen Strasse selbst mit gut 110 km/h gefahren sind, während wir aber weiterhin rechts wie links von anderen Autos, zum Teil unbeleuchtet, überholt wurden. Weiterhin wird hier keine Rücksicht genommen, weder für andere Fahrer und erst recht nicht für Fußgänger. Diese werden zwar „anscheinend“ von den Fahrern registriert, aber dann auch ignoriert. Ist also nicht so, dass da jemand bremst, wenn man gerade über die Strasse geht!

Nun ja, in unserer Unterkunft angekommen, bezogen wir unser kleines Zimmer, welches den Begriff „klein“ wirklich definiert. Wir haben es noch nicht ausgemessen, aber lass es 7qm sein. In der Wohnung sind auch noch zwei Frauen, ebenfalls Deutsche, die diese mit uns teilen, allerding sind beide zur Zeit nicht anwesend und vermutlich auf einem Wochenendtrip irgendwo in Costa Rica, zumal sie heute am Sonntag immer noch nicht da waren. Eine, Conny, ist dann am späten Nachmittag aufgekreuzt und hat kurz berichtet, was sie so gemacht hat und das sie schon am Freitag Abend auf uns gewartet haben. Sie kommt aus Halle und arbeitet als Reisebegleiterin auf amerikansichen Kreuzfahrtschiffen.

Ja, anders als erwartet, haben wir doch Internet hier in unserer Unterkunft,wie Ihr somit ja feststellen könnt. Dies haben wir den freundlichen „unbedarften“ Nachbarn zu verdanken, die wir zwar schwach, aber immer noch ausreichend mit dem WLAN erreichen können und da es nicht weiter geschützt ist, haben wir einfach deren Internet geentert. Nein, also nicht feindlich übernommen, aber zumindest können wir es somit mitnutzen. Der eigene Laptop wird auf unsichtbar im Netzwerk geschaltet und nach kurzen Versuchen habe ich mich in den Router eingeloggt und die interne Log-Funktion deaktiviert, damit man nicht „zufällig“ irgendwann mal im Protokoll nachlesen kann, wer sich wann eingeloggt hat. Aber, wir machen ja nichts illegales damit, sondern prüfen nur unsere Emails und ich schreibe den Blog hier.

Am Samstag sind wir dann mit unserer Karte nochmal durch die kleine Innenstadt, die ihr Euch aber nicht typisch europäisch vorstellen könnt. Wer schonmal in den USA war, bzw nen Stadtplan von Mannheim in der Hand hatte, wird sich eventuell unter Blockbauweise etwas vorstellen können. Hauptsache alles schön quadratisch. Wir waren eigentlich nur auf der Suche nach einem Einkaufsladen, um wenigstens am Sonntag etwas zum Frühstück zu haben und haben dann auch soetwas, wie einen in Berlin als Spätkauf, gefunden und allerdings zu überteuerten Preisen eingekauft, wie wir am nächsten Tag feststellen konnten. Noch ein kleiner Abstecher in eines der drei Restaurants (Taverne) hier im Ort, wo wir sehr lecker und wirklich preiswert zu Abend essen konnten, bevor es wieder zurück zur Unterkunft ging. Lang ist der Abend nicht geworden, wobei eine leichte Müdigkeit trotz allem vorherrschte.

Am nächsten Morgen (Sonntag) sind wir dann wieder von selbst gegen 5.30 Uhr am frühen Morgen wach geworden und haben den Tag mit Toast und Milch begonnen. Wie wir feststellen konnten, hatten wir Nachts Besucher gehabt.

Diese habe sich heißhungrig auf uns gestürzt und wollten eben auch mal eine neue ‚ausländische‘ Blut-Speise probieren. Nein, so wie auf dem Foto mit dem Arm war es nicht, sondern wir hatten jeder nur einen einzigen Moskitostich, aber so hätte es aussehen können.

Wir sind dann gegen Mittag nochmal eine Runde durch die „Stadt“ und haben uns mal den Weg bis zur Schule angesehen und dabei noch einen „größeren“ Supermarkt entdeckt, der neben einem vielseitigeren Angebot, auch noch bedeutend kleinere Preise hatte.

Morgen ist nun der „erste Schultag“ und wir sind gespannt, was uns erwartet.