Toronto und das schottische Elora

So, heute möchte ich endlich mal wieder anfangen, hier im Blog etwas zu schreiben, zumal ja auch schon wieder einige Tage ins Land gegangen sind.

Am 02.06. haben wir uns auf den Weg nach Toronto gemacht, eine der wenigen Millionenstädte Kanadas. Und mit gut 4,5 Millionen Einwohnern ist Toronto schon fast so bevölkerungsreich wie Berlin, nur mit mehr Hochhäusern. Wir starteten diesmal recht zeitig gegen 8 Uhr in Dunnville und nutzten mehr die Landstraßen anstatt der Highways, um auch die Countryside etwas besser begutachten zu können. Der Hinweg lief Problemlos und nur kurz vor Toronto standen wir kurzzeitig im Stau bzw. quälten uns mit den restlichen Automassen in die Downtown (Innenstadt). Wir hatten uns ein Parkhaus in der Nähe der Queenstreet gesucht, da dies eine der Flaniermeilen in Toronto ist. Außerdem ist es relativ nahe am 534 Meter hohen CN-Tower. Das Parkhaus selbst war recht klein, dunkel und eng gebaut, aber so sind hier die meisten Parkhäuser gebaut und man sieht an den Wänden überall Kratzer, wo die Fahrzeuge hängen geblieben sind. Die Stadt selbst wirkt riesig, aber trotzdem nicht erdrückend. Wir hielten uns in Richtung des CN-Tower, den man durch seine Größe sehr gut erkennen konnte. Er war ja lange Zeit das höchste Bauwerk Nordamerikas und ist laut eigener Aussage der höchste Fernsehturm der Welt. Am Fuß standen gar nicht mal so viele Leute, so dass wir auch nicht sehr lange warten mussten, bis wir an unsere Tickets heran kamen. Ein „All-Inklusive“-Ticket kostet $27 und beinhaltet die Fahrt mit dem Glasfahrstuhl, die normale Aussichtsebene, den Glasflur und die Sky-Plattform, welche noch einmal 157m über der normalen Aussichtsebene liegt. Im Foto hier gut zu erkennen als der kleinere Knuppel in der Mitte der langen dünnen Spitze. Der Fahrstuhl soll ebenfalls einer der Schnellsten der Welt sein und wirklich, die knapp 500m bis zur Aussichtsebene erreicht er in wenigen Sekunden. Von der normalen Aussichtsebene aus, hat man einen sehr guten und fast 280° reichenden Rundumblick auf die Downtown von Toronto. Hier nur mal ein Beispielfoto, denn ich habeeinige mehr davon gemacht. Bei Youtube findet Ihr demnächst auch einige HD-Videos wieder davon, sowie auch von unseren anderen Touren.

280° nur deswegen, weil hier die Plattform nicht drehbar ist, wie z.B. der Berliner Fernsehturm. Aber ein Restaurant gibt es im CN-Tower auch und dort genossen wir einen kleinen Snack von Belgischen Waffeln mit Vanilleeis und einem Kaffee, nachdem wir die Preise geprüft und für akzeptabel empfunden haben. Die Sky-Plattform, welche einzeln $10 kosten würde, bei uns aber im Paket mit enthalten war, erreicht man nur über einen kleinen, speziellen Fahrstuhl. Oben angekommen, muss man allerdings durch schräge und geformte Fenster nach unten sehen, was erstens nicht wirklich noch höher wirkt und zweitens durch die leichte Verzerrung keine gute Fotografiermöglichkeit darstellt. Wer also mal den CN-Tower besuchen möchte, kann sich die zusätzliche Sky-Plattform unserer Meinung nach sparen. Der Glasflur hat dagegen schon mehr Spaß gemacht, wenn er auch nicht einen kompletten Flur darstellt, sondern nur einige im Boden eingelassenen Fenster, die man ohne Probleme und Mehrkosten von der normalen Aussichtsebene erreichen kann. Der Boden hat zwar leicht geknackt, sobald man darauf herumgelaufen ist, was anfangs durchaus irritiert hat, aber es hat Spaß gemacht. Für Dori war dies wieder mal nichts, denn sie hatte Angst, das Glas würde unter ihr brechen und sie würde dann 534m runterfallen. Nun ja. Weiterhin gab es noch eine Tür, mit der man auf einen Extra-Außenring kam, um somit auch die Luft hier oben genießen zu können. Allerdings pfiff der Wind hier rechts stark und kalt, so dass dies auch nicht für dünn bekleidete Touristen das Richtige war. Sodann wieder unten, haben wir uns noch ein wenig die Downtown angesehen und mussten aber auch schon wieder zurück nach Dunnville, da wir mit Sandra und Kevin zum Essen verabredet waren.

Auf dem Rückweg befanden wir uns dann im in Großstädten üblichen Rush-Hour und kamen nur im Schritttempo voran. Endlich auf dem Highway angekommen, viel uns auf, dass es ganz links eine Extra Spur gab, neben den 4 üblichen Spuren. Hier waren Hinweisschilder aufgestellt, dass man mindestens im Kleinbus oder zu zweit im Auto sein und aus Ontario kommen musste. Mmh. Wir entschieden uns bei der nächsten Auffahrt zu dieser Spur darauf zu wechseln und konnten dann fast ungehindert mit 100km/h durchfahren, ohne wie der Rest rechts neben uns nur Schrittgeschwindigkeit fahren. Ein wenig verunsichert fühlten wir uns schon, aber als wir später Kevin fragten, meinte er nur, dass wir es richtig gemacht hätten, da wir ja zu zweit im Auto säßen, was schon ausreicht, aber viele Kanadier dieses neue System selbst noch nicht begriffen hätten und lieber im Stau standen. Seltsam diese Kanadier!

Wieder zurück in Dunnville, luden wir Sandra und Kevin ins Auto und fuhren Richtung Cayuga, um dort in ein sehr gutes örtliches Restaurant zu gehen, genannt „TwistedLemon“. Die Ortschaft wirkte eher wie ein Dorf und auch das Restaurant war nicht so, wie man sich ein „edles“ Restaurant vorstellt, allerdings war das Essen und der Service wirklich hervorragend und wir hatten einen gemütlichen Abend zusammen.

Am nächsten Tag starteten wir auf eine kleinere Rundtour ins „Sagenumwobene“ Elora, einer Kleinstadt mit schottischem Flair und sehr grüner Umgebung. Es wird von vielen Kanadiern hoch gelobt und als sehr schöne Gegend empfunden und wir können dies nur teilen. Zwar ist auf dem Weg dorthin eine sehr, sagen wir mal, karge Gegend mit endlosen langen geradeaus führenden Straßen, aber einmal vor Ort angekommen, befindet man sich plötzlich in einem kleinen und idyllischen schottischen Dorf wieder, umgeben von leichten, dicht bewaldeten Hügeln und einem kleinen Fluss, so dass man sich plötzlich woanders glaubt. Gegründet wurde Elora im 18.Jh von einem Schotten, der erst im Britisch-Amerikanischen Krieg gekämpft und sich danach hier niedergelassen hatte. Die Häuser wirken sehr europäisch und es ist mal wieder alles etwas kleiner und gemütlicher, wie sonst eben nur in Europa anzutreffen. Vielleicht ist das der Grund, warum die Kanadier diese Gegend und Elora so anziehend finden.

Unsere Rundtour sollte erst in Richtung Lake Michigan gehen, was dann aber mit gut 600km Umweg, doch etwas zu weit war, wie uns das Navi mitgeteilt hat. Das Navi hatte sich heute an diesem schönen, sonnigen Tag übrigens entschlossen, wieder mit uns zusammen zu arbeiten und funktionierte tadellos, warum auch immer es die Tage zuvor keine Satelliten finden wollte!? So entschlossen wir uns nur gen Süden zu fahren, durch das kanadische Woodstock, welche gleich neben London liegt und weiter runter bis zum Lake Erie. Dort dachten wir, dass wir eine schone kleinerer Landstraße am Lake Erie entlang

befahren könnten, aber bisauf Bäume und lange Strassen sahen wir nicht viel von dem See. Zurück auf der Farm gab es wieder einmal vegetarische Biokost, diesmal gefüllte Pinokken, welche sehr lecker waren und zu späterer Stunde machten wir noch ein Lagerfeuer. Die Nächte hatten sich seit Mittwoch recht stark abgekühlt, denn es kühlte sich auf gut 10° ab. Wir unterhielten uns recht lange mit einem guten Bekannten von Sandra und Kevin, der deutsche Vorfahren hatte und daher noch etwas deutsch konnte. Somit endete unser letzte Nacht in Dunnville erst gegen 3 Uhr. Den nächsten Tag hatten wir den Start unserer Tour nach Québec geplant und wollten daher nicht allzu spät aufstehen. Dazu mehr könnt Ihr aber im nächsten Beitrag lesen.

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